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Hugstetten - Ortsteil von March
zwischen Freiburg und Kaiserstuhl
  

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Hugstetten

 

 

Hugstetten - Gemeinde - Rathaus

Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Westen zur ev. Kirche Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Westen zur ev. Kirche sowie Rathaus (rechts) Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Nordwesten übers Rathaus gen Buchheim
 
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Nordwesten zum neuen Rathaus Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Norden zum alten Rathaus Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach SÜden zum alten Rathaus
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Norden zur Kapelle zwischen Teuffels Küche und Belvedere Hugstetten am 13.3.2011: Zwei Pfauen am Haus
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Norden zur Kapelle zwischen Teuffels Küche und Belvedere
 
Hugstetten am 17.4.2011: Blick nach Norden zur Kapelle zwischen Teuffels Küche und Belvedere
 
Hugstetten am 13.3.2011: Zwei Pfauen am Haus
 
 

Hugstetten ist mit ca 2650 Einwohnern der größte Ortsteil von March (ca 8800 Einwohner).

 

Hugstetten

Der Storch in Hugstetten am 7.3.2007 Blick vom Marchhügel am 5.3.2008 nach Westen über Hugstetten zum Kaiserstuhl Hugstetter Schloss - Gasthaus in Teufels Küche am 12.2.2010
Der Storch in Hugstetten am 7.3.2007 - er hat sein Nest Blick vom Marchhügel am 5.3.2008 nach Westen über Hugstetten zum Kaiserstuhl
 
Hugstetten - Gasthaus in Teuffels Küche am 12.2.2010
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Südwesten über den Dorfbach mit Wasserrad zur ev. Kirche
Hugstetten am 13.3.2011: Blick vom Bergle nach Nordwesten nach Buchheim
 
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Norden zur alten ev. Kirche
 
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Südwesten über den Dorfbach mit Wasserrad zur ev. Kirche
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Westen über den Dorfbach zum Schloß Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Norden zum Gasthaus Teuffels Küche  

Gaststätte Teufels Küche,. Hochdorfer Str. 3 79232 March-Hugstetten, Tel 07665/2971

 

Aussichtsturm auf dem Belvedere in Hugstetten
 
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Südosten vom Belvedere gen Freiburg und hoch zum Schauinsland
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Südosten vom Belvedere gen Freiburg und hoch zum Schauinsland Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Südosten vom Belvedere gen Freiburg und hoch zum Schauinsland und Belchen (rechts) Hugstetten am 13.3.2011: Der rote Felsen des Marchügels beim Belvedere
Hugstetten am 13.3.2011: Der rote Felsen des Marchügels beim Belvedere
 
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Nordosten zum Belvedere - im Englischen Garten blühen schon die Narzissen Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Nordosten zum Belvedere auf dem Bergle
 
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Nordwesten im Englischen Garten - links das Teehäusle
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Nordwesten im Englischen Garten - links das Teehäusle Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Nordwesten im Englischen Garten - links das Teehäusle Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Osten zum Belvedere auf dem Hugstetter Bergle

Das Hugstetter Bergle - auch Mühleberg bzw. Mülleberg genannt - iegt am südwestlichen Ende der Marchhügel - mit dem Wasserschloß nach Westen und dem Belvedere als Aussichtspunkt nach Osten hin. Zwischen Belvedere und Schloß liegt der großenteils bewaldete Englische Garten mit dem Teehäusle.
Unten am Fuß des Mühlebergs liegt die frühere Mühle (heute "Teuffels Küche") und mehr nach Osten hin der alte Steinbruch am "Roten Felsen". Das südliche Ende des Mühlebergs heißt Scheibenbuch bzw. "Schiibebuck" - wegen dem fastnächtlichen Scheibenschlagen.


Ein neuer Turm an alter Stätte

Den höchsten Punkt des Englischen Gartens in Hugstetten zierte einst ein Türmchen. Das soll auch in Zukunft wieder so sein, jedenfalls ist dies die Idee des Heimatvereins March. Lothar Fleck, der seit Jahren die Pflege des Kulturdenkmals organisiert, hat bisher viel positives Echo auf dieses Vorhaben bekommen, nicht nur im Gemeinderat. "Ich bin optimistisch, dass nächstes Jahr schon ein Turm gebaut werden kann", sagt der frühere Ortsvorsteher von Hugstetten.
Allesvon Manfred Frietsch vom 26.10.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/march/ein-neuer-turm-an-alter-staette--36966476.html

Turmbau zu Hugstetten
Brücken verbinden, Häuser sind zum Wohnen da – aber Türme? Die wollen nur hoch hinaus, und Zeichen setzen – selten nutzbringende, wie ein Leuchtturm etwa. Türme sollen – ein typisch männliches Unterfangen – vor allem imponieren. So etwas ist eigentlich immer verzichtbar und geht manchmal schief – Pisa lässt grüßen! Also beweist die Mehrheit des Hugstetter Ortschaftsrats Bodenhaftung, wenn sie eines Aussichtsturm rigoros ablehnt. .....
Alles von Manfred Frietsch vom 11.2.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/march/ein-wort-dazu-der-turmbau-zu-hugstetten--41153142.html

Ein Kleinod in der Gemeinde - Der Ortschaftsrat hat mitzureden
Zu den Berichten und Leserbriefen über den vom Hugstetter Ortschaftsrat abgelehnten Bau eines Türmchens im Englischen Garten:
Der Heimatverein bedauert, dass aufgrund der mangelhaften Sitzungsvorbereitung seitens des Ortsvorstehers es zu einer nicht nachvollziehbaren Entscheidung des Ortschaftsrates gekommen ist. Der Gemeinderat hat bereits am 20. September grünes Licht für die Planung zum Turn gegeben.Der Heimatverein ist über die Beschlussfassung des Ortschaftsrates Hugstetten enttäuscht. Seit Jahren kümmern wir uns sowohl in ehrenamtlicher Arbeit als auch finanziell um die Erhaltung dieses Kleinods in unserer Gemeinde. Von vielen Besuchern haben wir große Zustimmung erhalten. Ist dem Ortschaftsrat eigentlich bewusst, welches Natur- und Kulturdenkmal sich in Hugstetten befindet?
August Wangler, Agnes Wörne, Vorsitzende des Heimatvereins March , 22.2.2011

Der Turm war nur ein Pavillon
Zur Glosse: "Der Turmbau zu Hugstetten" vom 11. Februar:
Das liebe Hugstetter Bergle, der ehemalige Schlosspark, ist seiner Romantik beraubt und zum Englischen Garten mehr oder weniger geschmackvoll, hochstilisiert worden. Jüngst ist es auch noch kahlgeschoren worden, nur wenige Bäume durften stehenbleiben, kein noch so kleines Unterholz blieb verschont, und unzählige Vögel, vor 3 Jahren waren es noch 37 verschiedene Arten, sind ihrer Heimat beraubt! Vom Weg übers kahle Bergle sieht man jetzt in unendliche Weiten; über das so "gelungene" Neubaugebiet Neumatten bis nach Freiburg-West und vom Belvedere bis zum Münsterturm. Braucht es da noch einen von den drei so unglaublich hässlichen metallenen Turmentwürfen ?! Es gab nie einen Turm auf dem Turm! Anfang des 19. Jahrhunderts besuchte Felix Mendelssohn-Bartholdy auf seiner Hochzeitsreise den Schlossherrn und seinen Park und war so beeindruckt von dem "Kopf" des Turmes oder dem "Turmhelm", so dass er eine Zeichnung davon anfertigte und hinterließ: Auf den noch vorhandenen achteckigen Sandsteinelementen war ein hübsches, achteckiges Pavillon-ähnliches Gebäude gebaut, so dass man unabhängig von Wind und Wetter die schöne Aussicht genießen konnte. Der Verlies-ähnliche Turm lag darunter, das war nachweislich der Unterbau. Ein Teil der Stufen, die nach unten führten, und ein kleiner Kellerraum wurden kurzfristig freigelegt. Diese Zeichnung ist allen in der March bekannt und hängt im Teehäusle aus. Wenn jetzt also über eine neue Verschönerung des Turmhügels nachgedacht wird, dann doch bitte über etwas Stilvolles!
Augusta Freifrau Teuffel von Birkensee, March, 24.2.2011

Viel ehrenamtlicher Einsatz für ein Schmuckstück - Englischer Garten
Zur den Berichten und Leserbriefen über den vom Hugstetter Ortschaftsrat abgelehnten Bau eines Türmchens im Englischen Garten:
Was glaubt der Hugstetter Ortschaftsrat eigentlich, was Hugstetten hat, um Besucher anzulocken. Die Touristen schauen sich Freiburg an, Breisach und die schmucken Winzerdörfer am Kaiserstuhl. Die March ist allenfalls Transitstrecke. Nun hat Lothar Fleck ein Stück Hugstetter Geschichte ausgegraben. Einen Englischen Garten, der in der Regio einzigartig ist. Herr Fleck hat in jahrelanger Arbeit die Geschichte des Gartens zusammen gepuzzelt. Ihm ist es zu verdanken, dass der Garten überregional bekannt wurde. Durch sein Engagement kamen Besucher in die March, um sich den Englischen Garten anzuschauen. Ihm ist es zu verdanken, dass das Landesdenkmalamt die Restaurierung des Gartens bezuschusst hat. Herrn Fleck, dem Heimatverein und den vielen Helfern ist es zu verdanken, dass der Garten wieder zu einem Schmuckstück wurde und nicht ein nichtssagendes Stück Wald im hintersten Eck von Hugstetten geblieben ist. Und jetzt möchte Herr Fleck wieder den Pavillon auf dem Belvedere auferstehen lassen. Das wäre ein runder, wundervoller und logischer Abschluss der Wiederherstellung. Dass der Pavillon nicht mehr aus Holz sein darf, kann man getrost hinterfragen. Aber der Bau würde durch Spenden finanziert und die Gemeinde keinen Cent kosten. Die vorliegenden Entwürfe mögen nicht bei jedem Zustimmung finden. Alle, denen sie nicht gefallen, sollen aber gefälligst selbst zu Papier und Stift greifen und einen Entwurf beitragen. Es ist schon eine herausragende Leistung einen Architekten zu finden, der unentgeltlich drei Entwürfe liefert und auch noch so hervorragend visualisiert! Aus allen negativen Worten spricht Neid ob diesem Engagement für die March und zeigt eine mangelnde Wertschätzung. Allen voran Manfred Frietsch mit seiner unqualifizierten Glosse "Der Turmbau zur Hugstetten".
Armin Keller, March, 1.3.2011

 

Babel-ische Provinzposse

Was hätte Hugstetten davon, wenn einige Touris den sogenannten Englischen Garten – Vegetation, Wege, Bach in etwas abweichender Anordnung - besichtigen? So viel wie z.B. Glottertal von der Schwarzwaldklinik: Chaos, Dreck und Kosten, wenngleich hier im Bonsai-Format. Ein Ortsvergleich mit Freiburg, Breisach oder den Kaiserstuhldörfern verbietet sich selbstredend durch deren Größe, Lage, Infrastruktur, Historie und Tradition.
Lothar Fleck hat keine Geschichte ausgegraben und auch nicht zusammen gepuzzelt. Dies geschah vor allem durch eine Dissertation über diese Anlage - ohne fehlenden Fußnoten und geistigem Diebstahl - erschöpfend. Er organisierte ein wenig Landschaftspflege, was jeder Bürger als sinnvoll empfand, nicht aber in der geschehenen teilweise verstümmelnden und verunstaltenden Weise. Es ist nicht hinnehmbar, daß eine Privatperson und ein Heimatverein mit Schwerpunkt Flammkuchen, heimlich nach Gutsherrenart, ein Projekt in einem Dorf in der geschehenen Weise betreibt, jetzt noch einen Turm  installieren möchte, welchen es nie gab und dies alles ohne Einbindung der Bevölkerung, „um Touristen anzulocken". Dieser Englische Garten wurde für den müßiggehenden Dorfadel durch die Urahnen der Eingeborenen für weniger als einen Hungerlohn mit Schweiß und Schwielen in Handarbeit erbaut, mit Zäunen und Mauern abgegrenzt – Privatgelände! Die Gestaltung der Anlage halte ich für weniger wertvoll als einen einzigen gesunden großen Baum mit Vögeln, Nest und einem Eichhörnchen als Bewohner. Diese wurden zu hunderten per Kahlschlag heimatvertrieben und die wenigen hinterbliebenen Tiere dieser Aktion sind jetzt durch fehlendes Unterholz lebensgefährdet, da schutzlose leichte Beute, für alle Jäger. Heiii-maat ohh Heiiimaat, wuun-däär-schöö-nee …... In England gibt es hunderte solcher – unnatürlich-langweiliger – Gärten.
Das Hugstetter Bergle wird seit Urzeiten in hoher Lebenskultur kleingärtnerisch genutzt. Seit Jahren ist der Leidensdruck dieser Kultivateure durch zunehmenden Unrat, Diebstahl und Vandalismus sehr hoch. Das Gelände mit dem geplanten Turm grenzt direkt an diese Gärten an und würde den Publikumsverkehr erheblich steigern, Tralalakultur fördern und Lebenskultur schädigen – Heimat? Geist des Heimatvereins? Wenn der abgrenzende Zaun zum Englischen Garten, wie er früher bestand, wieder errichtet werden würde, der Zugang nur an Rathaus, Kirche und dem Waschhäusle vorbei möglich und beschildert wäre, würden nicht mehr so viele gegen diesen Turm, Kiosk, Tingeltangel und was sonst noch alles heimlich angedacht ist, votieren. Wie seit Jahrhunderten: laßt sie machen hinter Mauern und Zäunen, das Unwichtigste stört doch nicht. „Hugstetten 21" wäre abgewendet und alle hätten sich wieder lieb.
4.3.2011, Herbert Binninger, Eingeborener, Hugstetten
Kaiserstuhlstr. 36, 79232 March Tel 0 76 65 – 93 07 33 , hb@meinschuster.de


Hugstetter Schloss - einst Sommerresidenz derer von Andlau

"Das Haus ist sehr wohnlich und angenehm, ich sehe es schon als Privileg an, hier leben zu dürfen", erklärt Franz Freiherr von Menzingen, der seit seiner Pensionierung 1996 Schlossherr im Hugstetter Schloss ist und mit Frau Anna Brigitte und Hund Akbar hier lebt. Die Geschichte der Hugstetter Herrschaft reicht weit zurück. Das sogenannte alte Schloss an der Dorfstraße, gegenüber dem Gutshof, diente schon der Buchheimer Familie von Stürtzel als Verwaltungsgebäude.

Heute wohnt hier ein bekannter Maler. Ende des 18. Jahrhunderts wurde Heinrich Ludwig von Schakmin, ein Lothringischer Adliger im Dienste der Habsburger, mit der Grundherrschaft in Hugstetten belehnt. Seine Tochter Sophie war das einzige Kind und sie wurde bald darauf mit dem aus Arlesheim geflüchteten Conrad von Andlau verheiratet. Der 1766 geborene Gouverneur des Bistums Basel wurde im Rahmen der Napoleonischen Säkularisation aus den schweizerischen Arlesheim vertrieben und kam so nach
Hugstetten. Doch Conrad von Andlau-Birsek von Schakmin, wie er nun hieß, hatte beste Beziehungen und wurde Badischer Staatsminister. Er bekam ein Palais in Freiburg und baute sich als Sommersitz das Hugstetter Schloss. Rund 20 Zimmer auf drei Etagen hat das Haus, das kurz nach 1800 gebaut wurde. Leider, so Hausherr von Menzingen, existierten keinerlei Baupläne mehr für das recht einfach im klassizistischen Stil errichtete Gebäude. 1907 wurde es um ein großes Treppenhaus erweitert und 1996 generalsaniert. "Das Haus ist immer ein Familienwohnsitz gewesen" , erläutert Freiherr von Menzingen.
Regelmäßig kommen die fünf Enkel und 13 Urenkel zu Besuch. Im Saal finden Konzerte und Familienfeiern statt. Auch wenn selten Räume des Schlosses vermietet wurden, waren doch oft Soldaten einquartiert. Im Dezember des Jahres 1813 hatte Hausherr Conrad von Andlau den russischen Zaren Alexander in Freiburg für zwei Wochen zu Gast, währenddessen plünderten seine Soldaten das Hugstetter Schloss. Andlau hatte später auch großen Anteil daran, dass viele ehemalige habsburgische Gebiete nach der Säkularisation dem Badischen Staat zugeschlagen wurden. So unter anderem die Ländereien des Klosters St. Blasien. Aus Verärgerung hierüber habe der Württembergische Hof ein Attentat auf den Badischen Staatsminister geplant. Von Andlau bekam jedoch Wind davon — und so wurde nur eine Strohpuppe in seiner Kutsche ermordet. Andlau selber ritt zu Pferde von Paris nach Karlsruhe. Als er 1839 starb, hinterließ er zwei Söhne. Heinrich übernahm das Hugstetter Schloss. Aus nostalgischen Gefühlen zur alten Heimat in Arlesheim heraus hatte er schon einige Jahre früher damit angefangen, auf dem Anwesen einen englischen Garten anzulegen. Hierfür mussten einige Häuser weichen, auch das Gasthaus Rössle. Im Gegenzug entstand das Gasthaus zum Rothen Kreuz, das das Wappen derer von Andlau noch heute im Namen trägt. Die Familie engagierte sich zu der Zeit auch sehr sozial, sie gründeten und unterhielten zum Beispiel die erste Mädchenschule im damals rund 500 Einwohner zählenden Ort. Heinrich wiederum hatte aber nur eine Tochter. Sie wurde etwa um 1850 mit Hermann von Menzingen verheiratet. Als sichtbares Zeichen der Hochzeit wurde seinerzeit der heilige Antonius errichtet. Die Familie von Menzingen hatten über viele Generationen die Reichsritterschaft im gleichnamigen Ort im Kraichgau, war aber evangelisch. Hermann musste daher zum Katholizismus konvertieren. Die Familie bekam eine Tochter und zwei Söhne, die Anwesen im Kraichgau und in Hugstetten wurden unter den Söhnen aufgeteilt. Friedrich von Menzingen war fortan Schlossherr in Hugstetten. Nachdem seine erste Frau bei der Geburt des ersten Kindes starb, heiratete er ihre Cousine Regine, eine belgische Contesse. Die Familie bekam sieben Kinder. Einige von ihnen verunglückten, andere wurden Geistliche, so fiel das Erbe an den drittjüngsten, Rudolf. Der Vater des jetzigen Schlossherrn war im Auswärtigen Dienst tätig, fiel aber 1941 als Jagdflieger. Das Erbe an den ältesten Sohn Peter, der von seinem Onkel adoptiert wurde. Heute ist der älteste Sohn von Franz, Dominikus, Eigentümer des Hugstetter Schlosses.

Franz von Menzingen, der 1932 geboren wurde, hat hier ein lebenslanges Wohnrecht. Aufgewachsen ist der heutige Schlossherr in Istanbul, während des Zweiten Weltkrieges kehrte die Familie nach Hugstetten zurück. "Soldaten, die im Elsass kämpften, waren damals bei uns einquartiert" , erinnert sich von Menzingen. Dennoch hätten die Eltern seinerzeit heimlich BBC gehört. "Nach dem Bombenangriff auf Freiburg war das Haus dann voll mit Flüchtlingen, doch als Kinder hat uns das kaum gestört" . Seine Schulausbildung erfuhr von Menzingen in St. Blasien und nach dem Jurastudium in München und Heidelberg ging er 1957 in den Auswärtigen Dienst. Seine Frau Anna-Brigitte hatte er schon 1956 geheiratet— in Heidelberg hatte er seine Sandkastenfreundin aus Istanbul wiedergetroffen. Ihr Vater hatte dort vor dem Krieg das deutsche Krankenhaus geleitet. 39 Jahre war von Menzingen unter anderem als Botschafter in Sudan, Simbabwe, Kenia, Peru und Kolumbien. Heute ist er noch immer aktiv, so als Diözesanleiter des Malteser Hilfsdienstes in Freiburg und als stellvertretender Ortsvorsteher von Hugstetten. "Insbesondere das Engagement im Ortschaftsrat hat mich wieder in die Dorfgemeinschaft reinwachsen lassen" , betont der Schlossherr.
Mario Schöneberg, 27.8.2007, BZ

Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Osten zum Hugstetter Schloß Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Süden zum Hugstetter Schloß Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Norden zum Hugstetter Schloß
  Lindenbaum auf dem Belvedere in Hugstetten - 2006
Hugstetten am 13.3.2011: Blick nach Norden zum früheren Gesindehaus des Hugstetter Schlosses
 
 
   Lindenbaum auf dem Belvedere in Hugstetten 2006 Bildquelle: Conrad von Andlaus englischer Garten in Hugstetten http://wandererarlesheim.twoday.net/
stories/3734265/

 

Ofenmuseum in Hugstetten: Über 300 Stücke bei Ofen-Peter

In der Industriestraße 2 in Hugstetten hat am ersten Mai das Ofenmuseum seine Pforten eröffnen. Peter und Heidi Gerspach hatten sechs Jahre Bauzeit in Kauf genommen, um nun ihre stolze Sammlung präsentieren zu können. Gleich gegenüber des Hugstetter Bahnhofs wird man immer samstags zu einem Eintrittspreis von fünf Euro sage und schreibe 300 Öfen bestaunen können.

Der "Ofen-Peter" und seine Frau Heidi führen durch die selbst restaurierte Sammlung. Wer sich beispielsweise in einer Wandergruppe auf den Weg zum Museum macht, kann sich ein original badisches Vesper für 13 Euro inklusive Eintritt vorbestellen. Und in einer Gruppe ab sieben Personen ist der Besuch an jedem Tag der Woche möglich. Eine gemütliche Stube lädt den müden Wanderer und Museumsbesucher zum Ausruhen und Waffelessen ein. Peter Gerspach tüftelt noch an der Waffelherstellung mit einem alten Ofen und alten Waffeleisen. Besonders für Kinder, hofft er, soll das eine Attraktion werden.
Für die erwachsenen Besucher soll es ein Ratespiel geben, bei dem alte Gegenstände benannt werden müssen. Als Souvenir kann man sich etwas auf alte Ziegel gravieren lassen. Die Ausstellungsstücke sind 250 bis 60 Jahre alt. Und nicht nur Öfen stellt der "Ofen-Peter" aus. 25 andere Sammlungen mit über 1000 Einzelstücken gibt es zu sehen. Und jedes Stück hat seine Geschichte, die Peter Gerspach auch gerne zum Besten gibt. Zum Beispiel hat er einen zur Hausbar oder zur Schnapshebeanlage umfunktionierten Ofen. Auch einen Bügeleisenofen, Kanonenöfen, einen Kaffeeröster und vieles mehr stehen in der für die Ausstellung extra neu gebauten zweiten Halle. Zu den kleineren Sammlungen gehören unter anderem Kinderwägen, Gießkannen, Aschenbecher und Bügeleisen.

Probleme, an all diese alten Relikte zu kommen, hat der "Ofen-Peter" nicht. Er hat gute Kontakte ins Elsass zu Roma und Sinti und Schrotthändlern, woher er seine Sammlungsstücke bezieht. Doch nicht nur französische Stücke bekommt er dort. Nicht selten findet er Thüringer oder auch Pariser Öfen, die von weit her schließlich ihren Weg nach Hugstetten finden. Der gelernte Schlosser geht nun schon seit 20 Jahren diesem Hobby nach. Auch alte Glasfenster setzt er selbst ein. Es finden sich in dem Neubau auch Sandsteinbögen, Wasserspeier und alte Fabrikfenster. Einen großen Ofen baute er zum Brunnen um, der nun im Garten neben einer über 200 Jahre alten Treppe zu bestaunen ist. Zu seinem ungewöhnlichen Hobby kam der "Ofen-Peter" durch einen französischen Kollegen, der nach Mülhausen zum Schrotthändler fuhr. Heidi und Peter Gerspach kamen mit und kletterten dort auf einem Berg von Gussteilen herum. Sie nahmen ein kleines Ofentürchen mit und entdeckten so ihre Leidenschaft für alte Öfen. Später kamen sie an einen beim Transport zum Antiquitätenhändler beschädigten Ofen heran. Diesen gaben sie nicht mehr her, nachdem Gerspach "im Wohnzimmer daran herumgebastelt" hatte. So begann die Sammelleidenschaft, die ihn fast jedes Wochenende nach Frankreich führt. Und er sagt: "Ich kenne das Elsass mittlerweile besser als den Schwarzwald."
Lisa Geiger, 2.5.2007, www.badische-zeitung.de

Badische Zeitung Freiburg

Ofen-Museum
Heidi und Peter Gerspach, March-Hugstetten Industriestrasse 2
Öffnungszeiten: Samstags 10 bis 18 Uhr, Gruppen auch an anderen Tagen nach Voranmeldung
Tel 07665/1515.
Eintritt 5 Euro


© by  freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 17.10.11