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Stadtteil Freiburg-Landwasser

  

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Landwasser, Moosweiher, ...

 

Freiburg und seine Stadtteile Stadtteil Landwasser

 

Moosweiher in Freiburg-Landwasser

Blick nach Norden über den Moosweiher am 27.11.2006 Blick nach Norden über den Moosweiher am 27.11.2006

7 ha großer Baggersee, am Rand des Mooswalds in Freiburg-Landwasser gelegen.
Das Ufer nahe am Wald mit Liegewiese und verschwiegene Ecken bevölkern meist Familien und Jugendliche aus Landwasser. Sportplatz und Halfpipe.
Zufahrt mit Straßenbahn: Endstation Linie 1, Landwasser.

Moosweiher in Kürze:
Eröffnet: 1966.
Fläche: 15,3 Hektar.
Pflege: 1000 Stunden im Jahr (Kosten etwa 43.000 Euro).

Direkt am See kein gastronomisches Angebot; der Kiosk am Minigolfplatz ist die einzige Möglichkeit, sich zu versorgen. Dort gibt es auch – nur eine – Toilette. Das Freizeitangebot am Moosweiher hingegen ist groß. Für Inline- und Skateboardfahrer gibt es eine große Half-Pipe am See. Fußballplätze stehen zur Verfügung, außerdem kann man für 2,50 Euro die Stunde auf dem Minigolfplatz golfen. Extraplus: ein großer Kinderspielplatz.

Schulwald-Projekt an Albert-Schweitzer-Schule III - Unesco-Preis

Ein Bildungsprojekt mit dem etwas sperrigen Titel "Schulverwaldung" geht in die zweite Runde. Erst kürzlich war es von der deutschen Unesco-Kommission ausgezeichnet worden. Am Dienstag hat nun die Albert-Schweitzer-Schule III ihren Schulwald in Landwasser in Angriff genommen. In den kommenden zwei Wochen legen die Schülerinnen und Schüler der achten Klasse einen Platz an, der im weiteren Verlauf des Projekts als Ausgangspunkt für Arbeitseinsätze im Mooswald dient. Der Platz wird mit Hackschnitzeln ausgelegt, Sitzgelegenheiten werden gefertigt und eine Kochgelegenheit eingerichtet. Immer dienstags wird danach der Wald zum Klassenzimmer, dessen Wert Schul- und Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik herausstreicht: "Hier werden die Inhalte des Bildungsplans durch praktische Arbeit vermittelt." Zugleich schaffe das Projekt ein Bewusstsein für Natur und Nachhaltigkeit und "natürlich soll das Lernen im Wald auch Spaß machen". Im Laufe des Schuljahres übernehmen die Schüler Arbeiten, die auch im realen Forstbetrieb von Revierleiter Ernst Krämer anfallen. Sie sichern Eichenkulturen, bepflanzen Ausgleichsflächen am Waldrand und reinigen Feuchtbiotope. Im Gegenzug dürfen sie Rohstoffe des Waldes nutzen und in einer Schülerfirma verkaufen. Selbstgewonnenes Brennholz, selbstgefertigte Nisthilfen oder Schmuckreisig bessern die Klassenkasse auf. Die harte Arbeit im Wald stellt gerade für Jugendliche eine Chance dar, sich zu bewähren und dadurch Selbstvertrauen zu tanken. Betreut werden sie an den Vormittagen von einem Werklehrer, einem Arbeitserzieher und der Schulsozialarbeiterin. Die fachliche Leitung übernimmt der Diplomforstwirt Philipp Gottwald, der das Projekt Schulverwaldung der Stiftung Waldhaus auch leitet. Damit kommt für das Waldhaus neben dem Schulwald im Sternwald, der im September von der deutschen Unesco-Kommission als "Projekt der Weltdekade Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet wurde, ein zweites Großprojekt innerhalb eines Jahres dazu. Gefördert wird dieses Projekt bis Sommer 2013 durch den Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz des Energieversorgers Badenova. Durch dessen Förderbeitrag von 125 000 Euro wurde unter anderem befristet eine halbe Personalstelle bei der Stiftung Waldhaus geschaffen und mit einem Diplom-Forstwirt und Umweltpädagogen besetzt. Seit 2001 fördert der Energieversorger Badenova derartige Vorhaben aus diesem Fonds. Jahr für Jahr verzichten die kommunalen Anteilseigner des regionalen Energiedienstleisters auf garantierte drei Prozent des Unternehmensgewinns, um beispielgebende, neuartige Klima- und Wasserschutzprojekte zu ermöglichen.
6.10..2011

 

Bachmuschel und Marmorkrebs im Moosweiher

Unterschiedlicher könnten die beiden Arten nicht sein, die der in March wohnende Biologe Michael Pfeiffer unlängst beim Baden im Moosweiher entdeckt hat: Während die Bachmuschel vom Aussterben bedroht ist und auf eine gute Wasserqualität hinweist, handelt es sich beim Marmorkrebs um einen nicht ganz so beliebten Neubürger, der vermutlich ausgesetzt wurde. Er gilt als Überträger der Krebspest und könnte den im südlichen Mooswald lebenden Dohlenkrebsen ernsthafte Konkurrenz machen. "Beides sind keine alltäglichen Funde", sagt Michael Pfeiffer: Wegen der zunehmenden Verschlammung vieler Bäche seien die Bestände der bis zu sieben Zentimeter großen Bachmuschel inzwischen stark geschrumpft. "In Baden-Württemberg gilt sie als vom Aussterben bedroht", betont der Muschelfachmann. Auch Veränderungen der Fischbestände hätten zum Rückgang dieser Art beigetragen. "Die Larven entwickeln sich in den Kiemen bestimmter Wirtsfische wie Groppe, Elritze oder Döbel", erklärt Pfeiffer.
Die letztgenannte Fischart kommt auch im Moosweiher vor. "Wahrscheinlich ist der Döbel aus umliegenden Fließgewässern in den Moosweiher gelangt", vermutet der Biologe: Der See besitze nämlich einen ständigen Abfluss, über den er mit dem Mühlbach und letztlich mit der Dreisam in Verbindung stehe. "Mit ihren Wirtsfischen dürfte dann auch die Bachmuschel in den Moosweiher gelangt sein", schätzt Pfeiffer, der das dortige Vorkommen des seltenen Weichtiers für sehr bemerkenswert hält. Dieser Meinung ist auch Ralf Zähringer vom Umweltschutzamt: "Der Fund spricht für die gute Wasserqualität des Moosweihers", betont der stellvertretende Amtsleiter. Außerdem zeige dies, dass auch in einem intensiv genutzten Badegewässer seltene Arten vorkommen könnten. Beim Schnorcheln hat Biologe Pfeiffer auch einen besonderen Krebs entdeckt – den aus Nordamerika stammenden Marmorkrebs (siehe Infobox). Vermutlich dürfte er über ausgesetzte Aquarientiere in den Moosweiher gelangt sein, wo mit dem Kamberkrebs schon seit längerem ein weiterer "Amerikaner" lebt: "Beide Arten können die Krebspest übertragen", sagt Pfeiffer. Dies gelte auch für alle anderen nordamerikanischen Flusskrebse, weshalb Aquarientiere bei uns nicht in Freiheit entlassen werden sollten. Der Marmorkrebs indes könnte sich besonders gut vermehren. Sollte er daher über den Seeabfluss in die Fließgewässer des Mooswalds gelangen, bestünde die Gefahr, dass der dort lebende und nach EU-Recht geschützte Dohlenkrebs bedroht wäre. "Zum einen wegen der Krankheitsübertragung, aber auch durch direkte Konkurrenz", erläutert Pfeiffer. Deshalb sei es wünschenswert, den Abfluss des Moosweihers baulich derart zu verändern, dass keine Krebse ausgeschwemmt werden könnten. Ein Vorschlag, den man beim Umweltschutzamt ernst nimmt: "Wir wissen um dieses Problem", sagt Ralf Zähringer. Welche Maßnahmen genau zu treffen seien, werde man mit der Landesanstalt für Umwelt und Messungen in Karlsruhe sowie mit dem Regierungspräsidium abstimmen.
Andreas Braun, 20.8.2009

 

Moosweiher - Ein Ort für Mensch und Tier

Schildkröten in freier Wildbahn, und das mitten in Freiburg? Das gibt’s tatsächlich in und am Moosweiher. Der verdankt seine Entstehung der nahe gelegenen Autobahn A 5: Zum Bau ihrer Trasse waren Anfang der 1960er Jahre große Mengen an Kies erforderlich, die aus eigens dafür angelegten Gruben gewonnen wurden. Zwischen 1960 und 1962 entstand so der elf Meter tiefe Baggersee an der Hugstetter Straße in FR-Landwasser, der vier Jahre später vom Freiburger Gemeinderat den Namen "Moosweiher" erhielt.

Im Zuge seiner Rekultivierung begann das Gartenamt 1968 damit, Wege und Freizeitanlagen um dieses noch junge Gewässer anzulegen. Seitdem hat sich der Moosweiher-Park zu einem beliebten Naherholungsgebiet entwickelt – und ist zugleich auch wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Vor allem die Bevölkerung des in etwa zeitgleich entstandenen Stadtteils Landwasser schätzt die gelungene Mischung aus Parkanlage und Biotop: "Für Kinder ist es hier sehr abwechslungsreich", meint Anwohnerin Lisa Schmidt. "Nicht nur, weil es einen Spielplatz gibt, sondern auch wegen der Minigolf-Anlage", sagt die 27-Jährige. Und Rentner Walter Müller kommt sogar heutzutage noch regelmäßig zum Moosweiher, obwohl er schon vor 20 Jahren aus Landwasser weggezogen ist: "Nirgends in Freiburg kann man so gut spazieren gehen wie hier", schwärmt der 68-Jährige. Hier finde man einfach alles: Beschattete und unbeschattete Wege ebenso wie ein Café. Auch Sportler kommen auf ihre Kosten: Rund um den Weiher tummeln sich Radfahrer und Jogger, am Nordufer befindet sich eine Half-Pipe für Skateboarder und der See selbst ist ein beliebtes Badegewässer mit guter Wasserqualität. Seit 1987 findet dort der Landwasser-Triathlon statt, zu dem auch dieses Jahr wieder rund 500 Teilnehmer erwartet werden.
Der Moosweiher ist aber nicht nur ein gut besuchtes Naherholungsgebiet, sondern zugleich auch ein wertvolles Biotop: "Bereits vor rund 20 Jahren hat man an manchen Stellen Flachwasserzonen angelegt", erläutert der stellvertretende Leiter des Garten- und Tiefbauamts, Martin Leser. Dort spiele heute aus ökologischer Sicht regelrecht die Musik: "Es gibt sumpfige Uferbereiche mit Binsen und Schwertlilien, die wichtige Lebensräume für Amphibien und Wasserinsekten sind", so Leser. Durch eine naturnahe Grünpflege gefördert, konnte sich auch am Ufersaum eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt entwickeln. Und beim "Tag der Artenvielfalt" hat man im Juni letzten Jahres über 400 Arten rund um den Moosweiher festgestellt – darunter auch seltene Fledermäuse.
Außer quakenden Fröschen fallen am Moosweiher aber auch exotische Tiere auf: Schon vor vielen Jahren wurden dort nordamerikanische Wasserschildkröten ausgesetzt, die gerne mal ein Sonnenbad am Ufer nehmen. Das scheinbar harmonische Bild täuscht jedoch: "Die Tiere sind unser Klima nicht gewohnt und daher oftmals geschwächt", erläutert Reptilien-Fachmann Hubert Laufer. Man würde ihnen daher keinen Gefallen tun, wenn man sie bei uns aussetzt – was zudem verboten sei. Auch die Leiterin des Tierheims, Tina Majdecki, betont, dass sich Schmuckschildkröten bei uns nicht wohl fühlten: "Jetzt, da sie aus dem Winterschlaf aufwachen, bekommen wir fast täglich solche Wasserschildkröten ins Heim geliefert", sagt die Tierpflegerin. Die meisten von ihnen zeigten Erfrierungen an den Beinen oder seien von Pilzen und Würmern befallen
Andreas Braun, 16.4.2009

 

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