Theodor Zeller - Maler aus Denzlingen (1900 - 1986)
 

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Gemeinde kauft den Zellerschen Kreuzweg von Berliner Eigentümern

Einen eigenen Kulturetat hat die Gemeinde Denzlingen nicht, kauft aber Werke auf, wie jüngst Theodor Zellers Kreuzweg

Aus dem Kreuzweg von Theodor Zeller Aus dem Kreuzweg von Theodor Zeller

Dienstzimmer des Bürgermeisters hängen zwei echte "Zeller" : ein Ipse, ein Selbstbildnis des Denzlinger Künstlers, und ein Apfelbaum in einer Landschaft der Vorbergzone. Bei Hauptamtsleiter Brügner hängt ein Zeller Ausblick auf "San Lorenzo" , ein Bild Zellers, das der während seines Italienaufenthaltes im Krieg gemalt hatte.

"Die Werke, die wir ankaufen, hängen im Regelfall auch in gemeindeeigenen Räumen" , erläutert Brügner. Gleich im Foyer des neuen Verwaltungsgebäudes an der Hauptstraße hängt zum Beispiel ein "Wellpappe" -Kunstwerk, ein Auge als "Ausblick".  "Wir sind froh, dass wir den Kreuzweg von Theodor Zeller für unsere Gemeinde retten konnten, wo Zeller auch den Großteil seines Lebens verbracht hat" , ist der Hauptamtssleiter glücklich. Und Kämmerer Bührer fügt an: "Wir gehen davon aus, dass wir die größte Sammlung Zellers in Deutschland haben" . Im jüngste Fall sei die Gemeinde von den Eigentümern in Berlin angeschrieben worden. Der Gemeinderat hat den Kauf gebilligt. Über die Höhe der Ankaufkosten schweigen sich die Beteiligten indes aus.
BZ vom 17.3.2007


 

Eine kleine, aber feine Zeller-Schau

Zum Gedenken an den Künstler Theodor Zeller, der im Dezember 1986 verstarb und dessen Grab sich auf dem Denzlinger Friedhof befindet, luden der Kulturkreis und der Heimatverein am Sonntag den 14. Januar gemeinsam zur Vernissage in der Galerie im Alten Rathaus ein. Landschaften und Porträts aus dem Nachlass Zellers sind hier zusehen bis zum 4. Februar.

Manfred Schill, einer der besten Kenner Theodor Zellers, sprach über das Leben und Werk des Künstlers. Marianne Maul vom dk sowie Bürgermeister Dr. Lothar Fischer hießen die zahlreichen Besucher willkommen. Marianne Maul erinnerte eingangs an die vor sieben Jahren - anlässlich des 100. Geburtstages THeodor Zellers - durchgeführte Ausstellung. Besondere Verdienste habe sich Manfred Schill erworben, der über Zeller ein Buch geschrieben habe, das von der Gemeinde herausgegeben wurde und im Jahre 2000 erschienen ist, worauf Bürgermeister Dr. Fischer hinwies. In einer Vorbemerkung zu seiner Rede bat Manfred Schill um Verständnis dafür, dass seine Einführung "ausnahmsweise länger dauert". "In zehn Minuten" könne man Theodor Zeller unmöglich gebührend würdigen, wofür jeder Verständnis aufbringen dürfte, der an der Kunst und vor allem am Menschen Theodor Zeller interessiert ist oder sich sogar als Verehrer bekennt. Bei aller Liebe zu beidem war es in den überfüllten Räumen der Galerie gleichwohl nicht ganz einfach, den gleichermaßen sehr fundierten,
kompetenten und sprachlich sehr geschliffenen Ausführungen von Manfred Schill stets mit gebührender Aufmerksamkeit zu folgen. Dass dies dennoch möglich war, kann der Autor dieser Zeilen versichern, zumal er sich zu jenem Teil der Denzlinger Bevölkerung bekennt, der Zellers Kunst wertschätzt, vor allem nach sehr beeindruckenden persönlichen Gesprächen mit Theodor Zeller in dessen Todesjahr auf dem Gerüst über dem Portal der Jakobuskirche, wo das letzte große Werk des Künstlers "Kampf um die Liebe" entstand.
Manfred Schills Ausführungen haben viele Zuhörer begeistert. Über Theodor Zeller zu sprechen, sei " kein leichtes Unterfangen". Man laufe " Gefahr, Bekanntes breit zu treten, Klischees zu bedienen oder Gemeinplätze zu verbreiten. Das Thema "Zeller" sei "brunnentief", begann Manfred Schill und fuhr fort: "Was wurde nicht alles schon über ihn geschrieben und noch mehr gesagt, wovon ich selbst einen gewissen Anteil zu verantworten habe? Lohnt es sich also noch, 20 Jahre nach seinem Tod, über ihn und sein Werk zu sprechen, über ein Werk, das für viele so widersprüchlich war und immer noch ist? Theodor Zeller, der einst mit seinen Bildern, mit seiner Originalität und nicht zuletzt durch seine unorthodoxe Lebensweise Menschen in seinen Bann gezogen, aber auch abgestoßen hat, provoziert er heute noch?
"Es sei ruhig geworden um Theodor Zeller, fast zu ruhig!" konstatierte der Autor des ausgezeichneten Buches über den Künstler, das im Jahr 2000 erschien. "Theodor Zeller wieder mehr ins Bewußtsein der Menschen zu rücken und so vor dem Vergessen zu bewahren", sei "die Intention dieser Ausstellung".
Schill verglich Zeller mit der Gestalt einer der "Metamorphosen" des römischen Dichters Ovid: "Narziss und Echo", eine Geschichte, die in vielerlei Hinsicht wesentliche Charakterzüge des Künstlers Zeller beschreibt, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann. "Zeller liebte die Menschen, wenn auch nicht alle. Und nicht alle liebten Zeller. Zeller war verliebt in das Wort, er hörte sich selbst gerne reden. Er suchte die Kommunikation mit den Menschen und sehnte sich danach, von ihnen geliebt zu werden. Zeller liebte und verehrte die Kunst, doch oft genug zeigte sie ihm die kalte Schulter und ließ ihn an seiner Berufung als Künstler zweifeln. Als künstler brauchte er Anerkennung und fand nicht selten Ablehnung. Das hat ihn tief getroffen.
Und dann wieder der verzweifelte Rückzug in die Isolation und Einsamkeit seines Häuschens", beschreibt Manfred Schill in treffender Weise. Er zitiert Zeller aus einem Zeitungsinterview aus dem Jahr 1975:"...ich bin ja nur ein kleiner Mensch, und das belastet mich sehr, und natürlich teile ich mit jedem Menschen die Auffassung, dass der Alltag etwas vom Schwersten ist... Ich habe aber so viele Höhen und Tiefen erlebt, ich bin in Täler hinabgestiegen, ich habe Höhen erklommen, dass ich sage, jetzt mit meinen 75 Jahren, dass ich wohl nicht alt bin, aber ich stehe in etwa über den Dingen - und vielleicht klingt es wie Hochmut - leider auch ein wenig über den Menschen. Ich habe jetzt erst wieder ein Ipse gemalt und da schrieb ich drauf: Ich lache über alles und über alle. Ich meine es aber nicht so, ich bin kein Pharisäer, möchte es nicht sein". "Zeller war auch Narziss. Er hat in seinem langen Leben - er wurde 86 Jahre alt - unzählige Selbstporträts geschaffen. Es verging kein Jahr ohne gemalte oder radierte Selbstdarstellungen. Er suchte ständig nach der Antwort auf die uralte Frage: Wer bin ich? Was ist der Mensch? Das Selbstporträt wurde für Zeller förmlich zur Obsession". Auf die Einladungskarte zu einer Ausstellung aus dem Jahre 1974 schrieb Zeller: "Kommt alle ihr lieben oder bösen Brüder und Schwestern! Schaut ihn an, mich, Ipsum, den außen und innen wüsten Theodor Zeller. Brüllt vor Lachen! Wenn ihr wollt, weint, wenn ihr noch weinen könnt. Aber seid entsetzt über meine Ipse-Aufrichtigkeit".

"Über seinen letzten Selbstbildnissen liegt oft ein Schleier von stiller Trauer, Resignation aber auch beißender Ironie. Seine Ipses wirken unruhig, aufgewühlt, gequält und oft auch aggressiv; eine Glut der
widersprüchlichsten Gefühle wütet in ihnen und erinnern in gewisser Weise an die erschütternden Altersbildnisse Rembrandts - der Mund voll Bitterkeit, hinter den zornigen Augen aber brodelt noch immer der alte Vulkan. Trauer und Verzweiflung erinnern stark an das berühmte Bild "Der Schrei" des Norwegers Eduard Munch. Manfred Schill verstand es ausgezeichnet, im Beisein vieler Zeitgenossen, Schüler, Verehrer aber auch Kritiker Theodor Zellers - an der Spitze der Breisacher Künstler Helmut Lutz, der mit Zeller in enger Verbindung stand - diesem Mann ein würdiges, treffendes und keineswegs beschönigendes Wort nachzusagen. Langanhaltender Beifall war Ausdruck des Respekts - auch vor einer ausgezeichneten rhetorischen Leistung des Laudators Manfred Schill.


Gall, 18.1.2007, Nachrichtenblatt "Von Haus zu Haus" der Gemeinden an Elz und Glotter.

 

Retrospektive für Theodor Zeller in der Kommunalen Galerie Denzlingen

Vor 20 Jahren ist der damals in Denzlingen lebende Maler Theodor Zeller gestorben, genau am 3. Dezember 1986. Der "dk" , der Denzlinger Kulturkreis, nimmt dies zum Anlass, am Sonntag, 11.30 Uhr, in der Galerie im Alten Rathaus eine Retrospektive mit Landschaftsmalereien und Porträts zu eröffnen.

"Theodor Zeller hat seit 1928, mit Unterbrechnungen - bedingt durch die Naziherrschaft in Deutschland - bis zu seinem Tode das kulturelle Leben in Denzlingen auf unkonventionelle Weise mitgeprägt", weiß Marianne Maul, die mit Dirk Schindelbeck im "dk" für die Bildende Kunst verantwortlich zeichnet. Bereits im Jahr 2000 gab es in Denzlingen eine groß angelegte Retrospektive. Anlass war der 100. Geburtstag des Künstlers, dem posthum damals auch eine Straße gewidmet wurde. Ebenfalls im Mai 2000 wurde im Beisein von Zellers Tochter eine kleine Gedenktafel an dem Haus enthüllt, in dem Zeller lange mit vielen Tieren — unzählige Katzen, Hühner und Enten — "hauste" und auch lange in seinem kleinen Atelier direkt an der Straße malte. Wenn er nicht zu Hause war, war er zumeist gegenüber im Café Dick anzutreffen oder bei Nachbarn, die ihn verköstigten. "Wer Zeller war und welche Bedeutung er heute noch hat, wird nie ganz ausgelotet werden können. Es wäre jedoch unangebracht, Zeller als ,provinziellen’ Künstler oder gar ,religiösen’ Maler abzuqualifizieren, wie es ebenso falsch wäre, Zeller glorifizieren zu wollen", schreibt Manfred Schill, der sich mit dem Künstler und dessen Leben lange auseinander gesetzt und im Jahr 2000 ein Buch über ihn geschrieben hat. Schill war 1966 bei Zeller zu einem Malkurs, aus dem mit der Zeit ein Malkreis wurde. Zeller seinerseits war im gleichen Jahr einer derjenigen, die dem Ruf von Franz Nübling folgten, der zusammen mit Zeller, Bildhauerin Belle, Franz-Roeder, Bildhauer Erwin Krumm, Keramikerin Alice Roskothen-Scherzinger und Konrektor Karl Weiß den "Förderkreis Bildende Kunst" gründeten, dem Vorgänger des Kulturkreises.

Zeller war immer im Ort umstritten. Viele Anekdoten ranken sich um seine Person. So kam es schon mal vor, dass er zu derben Scherzen neigte oder aber mit subtilem Humor auf eigene Schwächen aufmerksam machte. So war er einmal Gast von Bürgermeister Wolfram Dennig, der sich mit seinem Amtskollegen Revest aus St. Cyr die Fresken Zellers im Storchenturm vom Künstler persönlich zeigen ließ. Beim anschließenden Mittagessen in der "Krone" entschuldigte sich Zeller bei der Wirtin wegen seines schmuddeligen Aussehens. "Wissen Sie, Frau Wirtin, meine beste Hose habe ich dem Herrn Bürgermeister geliehen, deshalb komme ich eben in diesem Aufzug" , scherzte Zeller. Zellers Malverständnis und sein Ablehnen des Abstrakten umriss er so: "Kunst ist keine Angelegenheit des Schönen oder des Hässlichen oder eines Kompromisses, sondern einfach der Versuch, das Geheimnis des Lebens, so gut man kann, auszusagen" . Vielleicht hat der "dk" deswegen Porträts und Landschaftsbilder des Denzlinger Malers für die Ausstellung ausgesucht.

Vernissage ist am Sonntag, 14. Januar, um 11.30 Uhr. "Landschaften und Porträts" von Theodor Zeller sind dann donnerstags, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr in der Galerie im Alten Rathaus zu sehen (bis 4. Februar).
Frank Kiefer, 11.1.2007, www.badische-zeitung.de
 

Ponton-Rheinbrücke Sasbach-Mackolsheim 1970 - von Theodor Zeller Kaiserstuhl 1970 - von Theodor Zeller aus Denzlingen Nimburg 1970 - von Theodor Zeller aus Denzlingen
Ponton-Rheinbrücke Sasbach-Mackolsheim, Ei-Tempera 1970,
40*94 cm
Kaiserstuhl 1970, Tempera Öl,
 49*103 cm
 
Nimburg 1970, Tempera,
  107*52 cm
 
Blühender Apfelbaum vom Nachbarn 1960 - von Theodor Zeller aus Denzlingen Blühender Kirchbaum vor dem Häuschen 1979
Blühender Apfelbaum vom Nachbarn 1960, Öl, 70*58 cm Landschaftsbilder 1969, Öl, 14*28 cm
 
Blühender Kirchbaum vor dem Häuschen 1979, Tempera, 70*58 cm
   
  Ipse, 1973 vollendet, Pempera, 113*100 cm  


 

 

100. Geburtstag am 9.5.2000

Am 9. Mai 2000 wäre der Denzlinger Künstler Theodor Zeller 100 Jahre alt geworden. Die Gemeinde Denzlingen und der Denzlinger Kulturkreis haben aus diesem Anlass an den am 3. Dezember 1986 verstorbenen Künstler erinnert. In einer großen Ausstellung in der Galerie im Alten Rathaus, im Storchenturm und im Pfarrsaal der St. Jakobus Kirche wurde das künstlerische Lebenswerk Zellers dokumentiert und gezeigt.
mehr: www.denzlingen.de/freizeit/kultur.htm

Das Buch "Theodor Zeller - Ein Denzlinger Künstler"
ist zum Preis von 10 € erhältlich bei Rathaus Denzlingen, Zentrale, Hauptstr. 110, Denzlingen

 

Dick - Bäckerei, Konditorei und Cafe

Bäckerei-Konditorei-Café Dick, Hindenburgstraße 80, 79211 Denzlingen
Geschäftsführer: Michael Dick, Tel 07666/2228
E-Mail: michaeldick at t-online.de, www.baeckerdick.de

Langsames Backen - Slow baking auch in Denzlingen >Baecker1 (5.12.2006)

Das Café in der Hindenburgstraße war in Denzlingen über viele Jahre als täglicher Treffpunkt für den Denzlinger Kunstmaler Theodor Zeller bekannt

 

Zeller beim Drucken - Drei Fotos

Farbe an der Presse ... ohne Worte

Theodor Zeller beim Arbeiten - wie er sich nur selten und nur ungern fotografieren ließ.
Drei Schwarzweiß-Fotos aus dem Jahr 1974 - von Bettina Lehmbruck-Mangold


 

© by freiburg-schwarzwald.de,  Update 09.07.09