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Keramikmuseum Staufen bei Freiburg

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Keramikwerkstadt im Keramikmuseum Staufen

Keramikmuseum Staufen
Wettelbrunner Strasse 3, 79219 Staufen,
Tel 07633/6721

daniela.schwarzmeier@landesmuseum.de

Öffnung Mi-Sa 14-17 Uhr und So 11-13 und 14-17 Uhr

Auskunft und Führungen: Telefon 07633/ 6721

Historisches Museum im Stubenhaus,
Sa und So 15 bis 18 Uhr, Tel 07633/80536.
www.landesmuseum.de

 

 

Museumsfest am 4. Juli 2010 von 11.00 bis 16.00 Uhr

Das Fest beginnt um 11.00 Uhr mit der Vernissage der Ausstellung Renate und Hans Heckmann – Keramik aus fünf Jahrzehnten“ in Anwesenheit der beiden Künstler.
Im Zelt und auf der Wiese beim Museum wird zum gemütlichen Hock mit Bewirtung und Musik geladen. Es spielt das Freiburger Duo „Saam-Soavi“Jazz-Standards in einer Besetzung (Klarinette und Akkordeon), die alles andere als Standard ist.
Von 11.00 bis 16.00 Uhr kann in einer Mitmachaktion für Kinder und Erwachsene ein besonderes Druckverfahren ausprobiert werden. Unter dem Motto „Monotypie: Kinderleicht! Der einfache Druck – auch für Erwachsene“ zeigt der Freiburger Kunstmaler Karl Streicher wie´s gemacht wird.

Auch die Überschlagstechnik beim keramischen Aufbau „Übers Eck“ wird während des Festes auf der Terrasse des Museums von der Keramikerin Monika Fitzlaff mehrmals am Nachmittag vorgeführt. Für alle, die dies auf keinen Fall verpassen wollen, gilt als fester Termin 14.00 bis 14.30 Uhr.
30.6.2010

 




Ausstellung 4.7.-28.11.2010: Renate und Hans Heckmann

Das Keramikmuseum Staufen, Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums Karlsruhe zeigt vom 4. Juli bis 28. November 2010 in seiner Sonderausstellung das keramische Werk von Renate und Hans Heckmann (Schwäbisch Hall).
Die beiden Griemert-Schüler arbeiten seit 1965 zusammen und gehören schon kurz darauf zur „oberen Riege“ der deutschen Keramiker. Bereits 1967 erhalten sie den Baden-württem­ber­gi­schen Staatspreis für die Serie, 1970 den für Einzelstücke und 1971 widmet ihnen die Zeit­schrift „Die Werkkunst“ ein Sonderheft. Vom Geschirr und der Serie kommend, die die existentielle Basis der Werkstatt bilden (und dies auf sehr hohem künstlerischen Niveau, wie die Auszeichnung belegt), beginnen Heckmanns bereits Ende der 60er Jahre damit, sich auch dem Einzelgefäß und der Baukeramik zu widmen, so dass man sie als exemplarische Vertreter der so genannten Studiokeramik bezeichnen kann. Dabei kommt es in der Werkstatt zu folgender Arbeitsteilung: Hans Heckmann ist für das Drehen verantwortlich. Ihm kommt es vor allem darauf an, eine „gute Form“ zu entwickeln, schlicht, klar, harmonisch in Gestalt und Oberfläche, die Serienware stapelbar, ästhetisch anspruchsvoll, ausgewogen in Funktion und Form – eine Auffassung die er, der ja selbst in einer langen Werkstatttradition steht (die Töpferei Heckmann besteht seit 1896), auch an die nächste Generation weitergibt. Mehr als 50 Lehrlinge werden von Hans Heckmann ausgebildet und somit wieder gute Keramiker auf den Weg gebracht. Renate Heckmann strebt mehr zu freien künstlerischen Formulierungen. Es entstehen individuelle Gefäße und Plastiken, frei modelliert und montiert, die trotz ihrer abstrakten Formen lebendig, natürlich und erdverbunden wirken. Die einzelnen Stücke variieren von Gefäßplastiken bis hin zu freistehenden Skulpturen und großflächigen Wandarbeiten im öffentlichen Raum. Die Glasuren werden von Heckmanns gemeinsam entwickelt. In den 60er/70er Jahren dominieren Asche-, Lehm- und Feldspatglasuren in schwarz-braunen oder hellen Naturtönen, aber auch die von Hubert Griemert und Richard Bampi favorisierten Kristallglasuren finden ihre Anwendung. Seit den 1980er Jahren werden zunehmend bunte Feldspatglasuren kombiniert. Die Verleihung der in Fachkreisen so wichtigen Auszeichnungen wie Bayerischer Staatspreis (1978), Hessischer Staatspreis (1980) und Hanns-Model-Gedächtnispreis (2008) zeugen von der Kontinuität des hohen künstlerischen Anspruchs und handwerklichen Könnens dieser beiden Keramiker. 2004 haben Renate und Hans Heckmann ihre Werkstatt an ihren Sohn Michael übergeben.
30.6.2010

Das Badische Landesmuseum Karlsruhe zeigt in seinem Zweigmuseum, dem Keramikmuseum Staufen i. Br., vom 4. Juli 2010 bis 28. November 2010 in einer Sonderausstellung Arbeiten der Schwäbisch Haller Keramiker Renate und Hans Heckmann unter dem Titel
"Renate und Hans Heckmann - Keramik aus fünf Jahrzehnten".

Die Vernissage findet im Rahmen des Museumsfestes am 4. Juli um 11.00 Uhr statt, die beiden Keramiker werden anwesend sein.

 

Künstlerkeramiken - 46 Objekte des badischen Landesmuseums

Seit einigen Jahren arbeitet die staatliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe (MMK) mit zum Teil international bekannten Malern und Bildhauern zusammen, die sich erstmals dem Material Ton widmeten. 46 ihrer Objekte hat das Badische Landesmuseum erworben und in der Ausstellung "Künstlerkeramiken" zusammengefasst. Das Keramikmuseum zeigt sie jetzt bis zum 30. November.

Bei der Vernissage im Rahmen des Museumsfestes verlieh der Direktor des Landesmuseums, Harald Siebenmorgen, der Schau das Etikett "außergewöhnlich und hochkarätig" . Die Werke sind von unterschiedlichen Stilrichtungen wie dem Surrealismus, der Popart, dem Expressionismus oder Konstruktivismus geprägt oder tragen eine ganz persönliche, keiner Richtung zuzuordnende Handschrift. Die MMK als einzige in Deutschland noch existierende Keramik-Manufaktur stellt freien Künstlern insgesamt sieben Ateliers zur Verfügung, in denen sie nicht nur arbeiten, sondern auch wohnen können. Wollen sie sich bewerben, müssen sie die Manufaktur von der Qualität ihrer Arbeiten überzeugen, andere werden direkt von der MMK angesprochen. Unter Anleitung machen sich die Gastkünstler dann mit den Besonderheiten des für sie neuen Materials vertraut, experimentieren damit oder kombinieren es auch mit anderen Materialien. Dabei gibt es für sie so etwas wie eine Pflicht und eine Kür. Jedem Künstler ist aufgegeben, einen Weinkühler zu bemalen, wie es auch Tomi Ungerer in seiner unnachahmlichen Art getan hat, oder eine Espressotasse zu gestalten, was den berühmten Designer Luigi Colani zu einer erotischen Variante dieses Trinkgefäßes inspiriert hat — hier verwischt sich die Grenze zwischen Kunst und Gebrauchskeramik. Wie bei der kalligraphisch verzierten Vase von Khaled Ben Slimane. Der schwungvoll ornamentierte Teller von Artur Stoll, diesem "Heros der zeitgenössischen Kunst aus dem Markgräflerland" (Siebenmorgen), wird sich hingegen am besten als dekoratives Wandelement nutzen lassen. Etliche Werke erheitern den Betrachter: Die "Autoschlange" auf dem Dach eines Pkw von Daniel Wagenblast etwa, der schlitzäugige Handwerker im bunten Dress von Jana Grzimek oder der "Turmbau von Baden" von Emil Wachter. In jedem Fall macht die Schau auf faszinierende Weise den ganz individuellen Umgang der Künstler mit dem für sie neuen Genre Keramik sichtbar.
Siebenmorgen ging in seiner Rede ausführlich auf die wechselvolle Geschichte der 1901 vom badischen Großherzog Friedrich I. gegründeten MMK ein, auf ihre Gebrauchs- und Kunstkeramik umfassende Tätigkeit und bescheinigte ihr, gegenwärtig eine neue Blütezeit zu erleben. Ihr künstlerisches Niveau sei vielleicht höher als jemals in ihrer Geschichte. MMK-Geschäftsführer Anton Goll sprach unter anderem von allgemeiner Rückbesinnung auf Handgefertigtes aus Manufakturen, welches Massenware aus China etwas entgegensetze. Und er machte die Anwesenden auf die Erlebniswelt der MMK mit Verkauf, Galerie, Museum und bespielbarem Innenhof aufmerksam.
Neben Bürgermeister Benitz begrüßte auch Wilfried Kollnig, der Vorsitzende des Förderkreises Keramikmuseum Staufen e.V. die Gäste. Dem rührigen Verein dankte Benitz für die Überlassung von 7000 Euro für die Entwicklung eines multimedialen Konzeptes für ein Faust-Puppentheater, das einmal im Kellergeschoss des geplanten Anbaus an das Museum ein Domizil haben soll. Weitere 7000 Euro hat das Landesmuseum zur Verfügung gestellt. Für den Anbau soll das von der Stadt noch zu erwerbende Nebenbäude des Museums Platz machen, doch zweieinhalb Millionen Euro Baukosten kann die Stadt nicht allein stemmen. Noch in dieser Woche werde das Anliegen im Landtag erneut vorgebracht, so Benitz. Die Wiese beim Museum war im Anschluss Schauplatz eines Festes mit Musik der Münstertäler Jazzcombo Hot Club de Stampf.
Dorothee Möller-Barbian, 30.6.2007, www.badische-zeitung.de


 

 

Raku von Joachim Lamprecht

Betritt man dieser Tage den Sonderausstellungsraum des Keramikmuseums Staufen, wähnt man sich in einer Räucherkammer. Nur fehlen die Schwarzwälder Schinken. "Raku" bedeutet Räuchern in Sägemehl, eine Spezialität des Heilbronner Keramikkünstlers Joachim Lamprecht, der einige seiner gelungensten Objekte, Rippen- und Kastenvasen, und zwei mehrfarbige, indianisch anmutende Wandplatten präsentiert. Einfach, klar, streng und roh wirken die teils metallisch glänzenden, teils brandfarbigen Exponate mit ihrer rauen Faktur. Während die Rippenvasen an Blüten und Fruchtstände erinnern, lassen andere Vasen an mesopotamische Kultobjekte denken. Kunsthandwerk auf höchstem Niveau.
Stefan Tolksdorf, 27.2.2007

 

Sonderausstellungen des Badischen Landesmuseums im Keramikmuseum Staufen

1) Revolution der Muster - Spritzdekor-Keramik um 1930
Vernissage: Freitag, 9. Februar 2007 um 18 Uhr
Laufzeit: 10.02. - 10.06.2007

Revolution im Geschirrschrank
Eine regelrechte Revolution bedeutete Ende der 1920er Jahre der Einzug eines völlig neuartigen Designs in deutsche Haushalte: das so genannte Spritzdekor. Dessen geometrische Muster lösten Blümchen und Landschaftsdarstellungen auf Geschirr ab, bis einige davon als entartete Kunst in der NS-Zeit verpönt waren. Das Badische Landesmuseum Karlsruhe zeigt vom 10. Februar bis 10. Juni 2007 im Keramikmuseum Staufen eine Ausstellung über die in ihrer Vielfalt der Dekore und Formen so
faszinierende Keramik. Keramik mit Spritzdekoren war enorm populär. Um 1930 bedienten die über 50
Anbieter im damaligen Deutschen Reich einen riesigen Markt unterschiedlichster Geschmäcker und so-zialer Bedürfnisse. Wie kaum ein anderes Medium spiegeln Spritzdekore Zeiterscheinungen wider. So  brachte die Aufbruchstimmung der Weimarer Zeit eine Fülle an künstlerischen Konzepten
und stilistischen Entwicklungen mit sich. Vor allem Werke von Künstlern wie Wassily Kandinsky, Paul Klee, Lyonel Feininger, Kasimir Malewitsch oder Robert Delaunay dienten als wichtige Inspirationsquellen. Entsprechend wurden vorwiegend geometrische Darstellungen übernommen und auf die keramische Oberfläche übertragen.
Einige Produktionsstätten hatten sich konsequent der Avantgarde verschrieben, andere wa-ren bürgerlicher angelegt und der hohen Auflage verpflichtet. Die Karlsruher Majolika-Manufaktur zum Beispiel betonte stets die Einzelfertigung in Handarbeit, obwohl das Produk-tionsverfahren längst
weitgehend standardisiert war. Begleitend zur Karlsruher Ausstellung (2006) erschien ein 250 Seiten starker Katalog. Er stellt einerseits in mehreren Aufsätzen zeitgeschichtliche Phänomene und einzelne Keramik-Firmen vor und ist andererseits ein durchgehend bebildertes Nachschlagewerk, in dem circa 50 Hersteller samt Firmenmarken und prägnantester Dekorvarianten beschrieben sind.


2) Neue Künstlerkeramik aus der Karlsruher Majolika Manufaktur
Vernissage: Sonntag, 24. Juni 2007 um 11 Uhr
Laufzeit: 25.06. - 30.11.2007
Am Sonntag, den 24. Juni 2007 findet ebenfalls das Museumsfest statt.

29.11.2006, daniela.schwarzmeier@landesmuseum.de




Studioausstellungen 2007

02.02. - 25.03.07
Joachim Lambrecht, Großschönach; www.joachim-lambrecht.de

30.03. - 20.05.07
Eva Koj, Mielkendorf

25.05. - 08.07.07
Lydia Bartl & Florentine Kotter, München
www.keramik-lydia-bartl.de
www.kunstwerkstaette-florentine-kotter.de

13.07. -  26.08.07
Horst Göbbels, Krefeld

31.08.  - 14.10.07
Lutz Könecke, Kassel
www.lutzkoenecke.de

19.10. - 30.11.07
Stefan Bang, Schliengen-Mauchen;
www.salzglasur.de


29.11.2006, angelika.ott@landesmuseum.de

 

Ausstellung für Emma Bregger - Bernhard Oeschger erinnert

"Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen." So hat einst der Vater auf einen Keramikteller geschrieben. Heute hängt der im Untergeschoss. Und dass er dort hängt, ist das Verdienst der Tochter. Emma Bregger hat sich ihr ganzes Leben strebend bemüht: dass die Hafnerei der Familie überlebt. Dass die Töpferkunst von Vater und Ehemann in Staufen bleibt und dort der Öffentlichkeit präsentiert wird. So ist das Keramikmuseum entstanden. Jetzt gedenkt man der Stifterin dort erstmals mit einer Ausstellung.

"Tonspuren. Emma Bregger — Ein Leben für die Keramik" . Die Spur führt zurück ins ausgehende 19. Jahrhundert. Da kam Josef Maier 1898 von Ehrenstetten nach Staufen, um sich als Hafnermeister niederzulassen. Das Anwesen an der Wettelbrunner Straße stand leer. Der Vorbesitzer, Hafnermeister Johann Bühler, hatte schlecht gewirtschaftet. Maier griff bei der Zwangsversteigerung zu, zahlte 5600 Mark. Dass es ihm nicht so ergehe wie Bühler, war alles andere als sicher. Schon gab es im Städtle kaum noch Hafner. Weil das einst blühende Handwerk in arge Bedrängnis geraten war. Industriell hergestelltes Steingut- und Emaillegeschirr war billiger und praktischer. Trotzdem lief das Geschäft für die Maiers gut, weil Josef sich aktiv um Kunden bemühte. Er schaltete Annoncen, besuchte Messen und Ausstellungen, belieferte Kunstgewerbeläden und Töpfereien in ganz Süddeutschland.

1903 wurde Emma geboren. Sie durfte die Bürgerschule besuchen, sogar ein konfessionelles Mädcheninternat. Doch schon bald rief sie die Familienwirtschaft zurück. Die Mutter war oft krank und so musste die Tochter dem Vater Stütze sein. Auf den ausgestellten Fotos sieht man sie, die bedächtige und akkurate Töpferin und Malerin. Wie sie mit dem Vater am Neumagen steht, wo Krüge auf einem hölzernen Gestell trocknen. "So gestaltete sich das Leben in der Werkstatt Maier für viele Jahre unspektakulär, erfolgreich und bescheiden" , schreibt Bernhard Oeschger in einem Aufsatz, abgedruckt in der eigens zur Ausstellung erschienenen Broschüre über das Keramikmuseum. Oeschger, Leiter der Außenstelle Südbaden des Badischen Landesmuseums, die seit 2005 im Stadtschloss residiert, hat Emma Bregger in ihren letzten Lebensjahren noch kennen gelernt. Bei der Ausstellungseröffnung hat er sie geschildert, wie sie ihm damals erschienen ist: verwurzelt in einem Leben für die Keramik, unerschütterlich im Glauben an die Richtigkeit und Wichtigkeit ihres Museumsprojekts, eigenwillig und im liebenswerten Sinne schrullig. Sie war eine Persönlichkeit, von der Anekdoten überliefert sind. Oeschger erzählte, wie sie, auf dem Totenbett liegend, anstatt Staufens Stadtpfarrer Johannes Hummel lieber Architekt Volker Rosenstiel sehen wollte. Um mit ihm den aktuellen Stand der Umbauarbeiten des Elternhauses zum Museum zu besprechen. "Scherben-Emma" habe man sie im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald genannt, sagte Bürgermeister Michael Benitz, seinerzeit in der Schulverwaltung des Landkreises tätig. Dem Rechtsvorgänger, dem Landkreis Müllheim, gehörte die Immobilie samt Werkstatt seit 1962, überlassen als Gegenwert für die vom Ehepaar Bregger empfangenen Sozialleistungen.
1948 starb der Vater und Emma heiratete Egon Bregger. Sie hoffte, eine Ehe mit dem an der Keramischen Abteilung des Weimarer Bauhauses Ausgebildeten könne der Staufener Werkstatt neuen Auftrieb geben. Doch aus der erhofften kreativen Partnerschaft wurde nichts. Bregger ließ sie an seinem Schaffen nicht teilhaben. Der wirtschaftliche Erfolg der künstlerisch ambitionierten Ware blieb aus. So konzentrierte sich Emma mehr und mehr darauf, seine und die Kreationen des Vaters zu sammeln. Weil Volkskundler beide Stile als herausragend und erhaltungswürdig werteten, entschloss sich das Landesmuseum zur Übernahme der Sammlung. Doch bis zur Eröffnung des Keramikmuseums am 5. Juli 1991 war es noch ein langer Weg. Vor allem die Sanierung des Hauses stellte sich als Kostenfalle heraus. Am Ende waren die Umbauarbeiten fast zehn Mal so teuer wie gedacht. Die Arbeiter, Landesmuseums-Direktor Harald Siebenmorgen erinnerte daran, mussten praktisch um Emma Bregger herum arbeiten. Bis zu ihrem Tod 1990 blieb sie im Hafnerhaus an der Wettelbrunner Straße wohnen. Hafnerhäuser lagen traditionell außerhalb der Stadtmauern, der Brandgefahr wegen. So ist auch das Keramikmuseum — Siebenmorgen und Benitz beklagten es in ihren Reden zur Ausstellungseröffnung — bis heute bei vielen Staufenern außerhalb der Wahrnehmung geblieben. Beide gaben ihrer Zuversicht Ausdruck, mit einer Erweiterung zu einem Kunst- und Literaturmuseum künftig mehr Besucher anzulocken.

Info: Tonspuren. Emma Bregger — Ein Leben für die Keramik, 1. Juli bis 30. November, Keramikmuseum Staufen, Wettelbrunner Straße 3, 79219 Staufen, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag 11 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Telefon 07633/6721. www.landesmuseum.de

Badische Zeitung Freiburg
Hans Christof Wagner 10.7.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

 

Keramikmuseum Staufen - von der Hafnertradition zur modernen Keramik

Feuergefährdet war das Haus des Staufener Hafnermeisters jedes Mal, wenn im Keller der Ofen befeuert wurde, um die luftgetrockneten Tontöpfe zu brennen. Denn erst nach dem Brand hatten sie ihre dichte Glasur erhalten, die sie als Haushalts- oder Ziergefäße geeignet machte. Daher stand das Haus, wie auch andernorts in den Zunftordnungen geregelt, etwas außerhalb des mittelalterlichen Ortskerns. Erst seit 1991 fungiert der zweigeschossige Bau  aus dem frühen 19. Jahrhundert als Keramikmuseum, wobei von den beiden Holzbrennöfen schon lange keine Gefahr mehr ausgeht: Seit mehr als vierzig Jahren liegen sie still.
In der originalen Werkstatt ist noch mehr zu sehen: In der Tongrube wurde das Ausgangsmaterial, die lehmige Erde aus der Umgebung Staufens aufbewahrt, auf den Töpferscheiben wurde der Lehmklumpen zum Gefäß gedreht und die Glasurmühle diente dazu, die letzte Schicht über den alles in allem aufwändig hergestellten Gefäßen vorzubereiten. Neben großem handwerklichen Geschick gehörte immer auch eine Portion Glück dazu, ob das Feuer im Holzbrennofen zu einer schönen und haltbaren Glasur führte oder ob man das Gefäß zum Schluss aussortieren musste.

Zuletzt arbeiteten hier der Hafnermeister Josef Maier (1871-1948) und der Kunstkeramiker Egon Bregger (1902-1966). Josef Maier übernahm 1898 Haus und Werkstatt des Hafnermeisters Johann Bühler in der Wettelbrunner Straße. Die Produktion Maiers umfasste Gebrauchsgeschirr für den Alltagsbedarf der ländlichen und kleinstädtischen Bevölkerung, später eine polychrome, mit volkstümlichen Sprüchen belebte Zierkeramik. Mit dieser Umstellung auf die Wünsche eines heimatbegeisterten, städtischen Kundenkreises gelang Josef Maier der Erhalt seiner Werkstatt, während vielerorts der Absatz der Hafnereien durch die aufkommende Fabrikware zurückging. Nach seinem Tod heiratete seine Tochter Emma (1903-1990) den aus Bernau stammenden Egon Bregger, der am Bauhaus studiert hatte. Zwar wurden immer noch Gefäße, Tee- und Kaffeegeschirr etwa, hergestellt, doch der Akzent hatte sich von der Gebrauchskeramik zur Kunstkeramik verschoben. Grüblerisch veranlagt, experimentierte Bregger unverhältnismäßig lange mit seinen Glasuren, die er in mehreren Feuergängen brannte, so dass der Endpreis für die hergestellte Keramik in keinem Verhältnis zu den hohen Herstellungskosten stand.

Das Keramikmuseum Staufen wird durch drei verschiedene Träger unterstützt: der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald ist für den Erhalt des Gebäudes zuständig, die Stadt Staufen sorgt für den Unterhalt und das Badische Landesmuseum Karlsruhe liefert inhaltliche Ideen. In der Mitte der neunziger Jahre wurde das Angebot des Museums noch einmal erweitert und zeigt seither neben der Dauerausstellung die vielfältigen Seiten der modernen Kunstkeramik.
Der Ausgangsstoff Ton, die Zutat Glasur, die künstlerische Inspiration lässt immer wieder neue Varianten der Keramik zu und so bietet ein Besuch im Keramikmuseum vielfältige Abwechslungen. Das Konzept geht auf, denn im Eingangbereich wird dem Besucher schön ausgestellte Keramik auch zum Kauf angeboten. Das Museum als Galerie - doch ein Blick in die Geschichte des Hafnerhauses zeigt,  dass ein Teil der Produktion bereits früher an Ort und Stelle verkauft wurde.
Ein Besuch im Videoraum gleich neben der stillgelegten Werkstatt ist sehr zu empfehlen. In einer knappen Viertelstunde führt der in der Gegend bekannte Keramiker Hermann Hakenjos aus Kandern die lebendige Kunst des Töpferns vor. Man kann bei der Institution des Staufener Keramikmuseums schon von einem Glücksfall sprechen, denn die Entwicklung über drei Generationen hinweg, verdeutlicht den extremen Wandel dieser Kunst. ...
Alles von Dr. Ulrike Falconer am 28.6.2005 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Ausstellungen und Programm

Studioausstellungen des Förderkreises 2005
4.2.-27.3.2005 Sebastian Scheid/Büdingen
1.4.-15.5.2005: Frauke Alber, Bremen
20.5.-3.7.2005: Gabriele Koch, London
8.7.-21.8.2005 Dorothee Pfeifer, Trossingen
26.8.-9.10.2005: Eva Stoll, Bernau
14.10. - 7.11.2005: Claus Tittmann, Thurnau

Sonderausstellungen 2005
18.2.-12.6.2005: Khaled Ben Slimane, Tunis
Keramik und Malerei, "Von der Erde bis zum Himmel"
3.7.-27.11.2005: 100 Jahre Kurt Lehmann
"Zeichnungen und Skulpturen"
3.7.2005: Museumsfest, Tag der Offenen Tür

Infos zum Programm bei
Dr. Maria Schüly, Tel 0761/2012522, maria.schuely@stadt.freiburg.de

  

 

Khaled Ben Slimane - Keramiker und Maler aus Tunis

Khaled Ben Slimane am 18.2.2005
Khaled Ben Slimane am 18.2.2005
im Keramikmuseum Staufen
Drei Kegel
  
Schreib-Werkzeuge
  

Der international vielfach ausgezeichnete tunesische Künstler Khaled Ben Slimane wurde zum ersten Mal in Deutschland mit einer Retrospektive im Museum beim Markt des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe von September bis November 2004 präsentiert und wird nun in einer Sonderausstellung vom 18. Februar bis zum 12. Juni 2005 im Keramikmuseum in Staufen gezeigt.
Der Pilger zwischen den Kulturen verschmilzt in den Keramiken und Gemälden ostasiatische, persische, europäische und vor allem tunesische Einflüsse. Auf höchstem technischen Niveau schafft er Kunstwerke, die um Themen der Religion, der Menschenwürde und des kulturellen Selbstverständnisses kreisen.
http://www.breisgau-hochschwarzwald.de/servlet/PB/menu/1107671/index.html 

Landesmuseum Karlsruhe
http://www.landesmuseum.de/sonder/2004/Slimane/slimane.htm

Lindenmuseum Stuttgart, Ausstellung 17.12.2004-8.2.2005
http://www.lindenmuseum.de/inhalt/04/slimane.htm

  

 

Sebastian Scheid aus Düdelsheim bei Büdingen

Sebastian Scheid
     
Geschnittene Gefäße
von Sebastian Scheid
im Keramikmuseum Staufen

Studioausstelung

Wunderschöne Gefäße,
exakt geschnitten und bearbeitet
4.2.-27.3.2005
Sebastian Scheid/Büdingen
 

Sebastian Scheid, Tel 06041/6019, keramikScheid@aol.com
 www.bundesverband-kunsthandwerk.de/fpdb/Keramik/Kuenstler/scheid.asp    

  

 

Staufen - Keramikmuseum

Keramikwerkstadt im Keramikmuseum Staufen Keramik Maier-Bregger Blick vom Keramikmuseum auf die Burg Staufen am 18.2.2005
Keramikwerkstadt im Keramikmuseum Staufen Keramik Elisabeth Winter-Bonn
   
Blick vom Keramikmuseum auf die Burg Staufen am 18.2.2005
   
     

Keramikmuseum Staufen: Vom Hafnerhandwerk zur Gebrauchskeramik
Die Fausstadt Staufen blickt auf eine lange Geschichte des Hafnerhandwerks zurück: Archäologische Funde, Hafnerbruderschaften und Zünfte weisen auf die Existenz keramischer Werkstätten seit dem ausgehenden Mittelalter hin.
Mittelpunkt des Museums bilden zum einen die umfangreiche Keramiksammlung Maier-Bregger sowie die originale Werkstatt mit Tongrube, Töpferscheibe, Glasurmühle und zwei Holzbrennöfen. Hier arbeiteten der Hafner Josef Maier und der Kunstkeramiker Egon Bregger.
Josef Maier (1871-1948) übernahm 1898 Haus und Werkstatt des Hafnermeisters Johann Bühler in der Wettelbrunner Straße. Die Produktion Maiers umfasste Gebrauchsgeschirr für den Alltagsbedarf der ländlichen und kleinstädtischen Bevölkerung, später eine polychrome, mit volkstümlichen Sprüchen belebte Zierkeramik. Mit dieser Umstellung auf die Wünsche eines heimatbegeisterten, städtischen Kundenkreis gelang Josef Maier der Erhalt seiner Werkstatt, während vielerorts der Absatz der Hafnereien durch die aufkommenden Fabrikwaren zurückging.
Nach dem Tod Maiers führte sein aus Bernau stammender Schwiegersohn Egon Bregger (1902-1966) die Werkstatt fort. Der auf Produktion ausgerichtete Handwerksbetrieb wandelte sich zur künstlerischen Experimentierstätte.
Egon Bregger - am Weimarer Bauhaus in der Meisterklasse von dem Keramiker Otto Lindig ausgebildet - fertigte wertvolle Einzelstücke, insbesondere mehrfach gebrannte Reduktionskeramik, deren lebendige Glasuren durch die Einwirkung der Flammen des Holzbrandes besondere Effekte erhielten. Die Vasen und Schalen Breggers zählen zu den beeindruckendsten Erzeugnissen keramischen Schaffens im 20. Jahrhundert.
mehr auf: www.museumspass.com/dn/dn_staufenibr150/keramikmu.html 

  

 

Förderkreis Keramikmuseum Staufen e.V.

Der Förderkreis Keramikmuseum Staufen e.V. stellt sich die Aufgabe, das Keramikmuseum als überregionale kulturelle Einrichtung zu unterstützen und einem breiten Publikum nahezubringen

Öffnungszeiten des Keramikmuseums Staufen:
Mi - Sa 14-17 Uhr, So 11-13 Uhr und 14-17 Uhr
Dezember und Januar geschlossen!


Förderkreis Keramikmuseum Staufen e.V.
Wettelbrunner Strasse 3, 79219 Staufen, Tel 07633/6721
Konto 9370610, BLZ 68052328, Sparkasse Staufen
Auskunft und Führungen: Telefon 07633/ 6721.
Historisches Museum im Stubenhaus, Sa und So 15 bis 18 Uhr, [TEL] 07633/80536.

www.landesmuseum.de
c/o Elisabeth Haug M.A., Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Außenstelle Südbaden
Hauptstraße 11, 79219 Staufen, Tel 07633/80645-0,
elisabeth.haug@landesmuseum.de

Frau Gerda Mazzi-Manger,
Nikolaus-Däublin-Weg 22, 79588 Efringen-Kirchen

  

© by freiburg-schwarzwald.de, Update 30.06.10