Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Menzenschwand am Fuss des Feldbergs im Hochschwarzwald
 

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Menzenschwand, Feldberg, St.Blasien, Uranerzgrube, Menzenschwander Alb

Blick nach Südosten vom Herzogenhorn ins Menzenschwander Tal am 11.1.2006

Blick nach Südosten vom Herzogenhorn ins Menzenschwander Tal am 11.1.2006  

Benno Kaiser nutzt die Berge, um seine Heimat zu stärken

Menzenschwand, das zwischen Wiesen und bewaldeten Berghängen liegt, ist Luftkurort und gehört zum Skiliftverbund Feldberg. In dem Dorf bei St. Blasien ist Benno Kaiser aufgewachsen. Auf dem Nachbarhof betreiben seine Eltern und sein Bruder Landwirtschaft. Hinter seinem Haus liegt der Hang, an dem er, wie viele Kinder in dem Schwarzwalddorf, das Skifahren lernte. Als Erwachsener begann er jugendliche Skispringer zu trainieren, machte diese Leidenschaft im Jahr 2002 schließlich zum Beruf. Die ersten Ziegen schaffte er an, um eine Sprungschanze frei von Bewuchs zu halten. Anderen die eigene Begeisterung zu vermitteln, ihnen zum Erfolg zu verhelfen, trieb ihn an. Aus ähnlichen Beweggründen verschrieb er sich nun ganz seiner Heimat: mit dem Ziegenhof, dem Gasthaus "Zum Kuckuck" und dem Geschäft "Heimatsinn" mit Produkten aus dem Schwarzwald. Kaiser will die Kur- und Feriengäste begeistern, er will die heimische Wirtschaft fördern und mit seinen Tieren die Berglandschaft pflegen. "Die Region blüht auf, wenn besondere Aktivitäten stattfinden", sagt er.
Sigrid Meineke, Biologin und Leiterin des Naturschutzgroßprojekts Feldberg, Belchen, Oberes Wiesental, hat Kaiser ermutigt, seine Ziegenherde zu vergrößern. Sie will, dass bis zu 100 Ziegen und 40 Mutterkühe von ihm und zwei anderen Landwirten das Tal von Menzenschwand beweiden. Durch Eiszeitgletscher und Jahrhunderte lange Beweidung ist dort eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entstanden. Man findet die gelb blühende Arnika, wilde Apfelbäume, kleine Moorflächen. Diese Vielfalt droht in der gesamten Region zu verschwinden, weil immer weniger viehhaltende Landwirte die Weiden offen halten. Die Stadt St. Blasien will die Landschaft mit dem reizvollen Wechsel von Wäldern und offenen Wiesen für den Tourismus erhalten. Daher baut sie für 500 000 Euro zwei Ställe, die Kaiser und seine beiden Kollegen pachten werden.

Kaiser besucht seine Ziegen täglich auf der Weide, die mit Gras, Heidekraut und niedrigem Gestrüpp bewachsen ist. Neugierig laufen die Tiere ihm entgegen, fressen die Körner, die er ihnen hinstreut. Es sind Burenziegen, kräftige Fleischziegen mit braun-weißem Fell, die neben Gras auch Buschwerk fressen. Ideal für die Landschaftspflege. Bis Oktober stehen sie auf der Weide. Den Winter verbringen sie im Stall, wo sie auch ihre Lämmer bekommen. Schön, aufregend, intensiv sei die Lammzeit, sagt Andrea Steiner. Sie ist Kaisers Lebensgefährtin und Mutter der beiden Töchter. Wenn sie merkt, dass bei einer Ziege die Geburt losgeht, bleibt sie in der Nähe des Stalls. Die Landwirtschaft ist Steiner nicht unbekannt. Sie ist auf einem Hof an der Saale aufgewachsen.

Menzenschwand befindet sich im Wandel: Zwei Kurkliniken, mehrere Gasthäuser, sogar der kleine Bäckerladen im Dorf haben nach und nach geschlossen. Seit den 1990er Jahren kamen immer weniger Kurgäste, der gesamte Schwarzwald verbuchte abnehmende Übernachtungszahlen. Doch in Menzenschwand ist auch Neues entstanden wie das Radon-Revitalbad und ein Dorfladen. Im Mai 2010 eröffnete Kaiser mit Anja Keller und Stefanie Ganter das Geschäft "Heimatsinn". Dort gibt es ausschließlich Waren aus dem Südschwarzwald: Grundnahrungsmittel wie Brot, Käse und Eier, aber auch edle Brände, Brennnesselnudeln, Schinken von Kaisers Ziegen, Keramik und anderes. Angesichts der vielen Leerstände im Dorf wolle man mit diesem Geschäft ein positives Signal setzen, sagt Anja Keller, während sie einer Kundin eine Tasse Kaffee serviert.

Obwohl Gäste wie Einheimische gerne im "Heimatsinn" einkaufen oder auf eine Tasse Kaffee vorbeischauen, kommen bisher nicht genügend Kunden, um den drei Inhabern den Lebensunterhalt zu sichern: Daher betreiben sie das Geschäft im Nebenerwerb. Auch Kaisers Ziegenhof reicht nur für den Nebenerwerb, wie bei vielen Landwirten im Südschwarzwald. Doch der umtriebige Mann sieht Perspektiven: Als weiteres Standbein hat er im Dezember das Gasthaus "Zum Kuckuck" eröffnet. Wenn der geplante Stall fertig ist, will er seine Herde aufstocken. Auch für seine Lebensgefährtin, die bisher noch halbtags in einer Jugendherberge arbeitet, steht fest: "Allein von und mit den Tieren zu leben, ist mein großes Ziel."
21.12.2011, Regine Ounas-Kräusel, www.badische-zeitung.de
 

 

 

Le petit salon Winterhalter eröffnet

"Le Petit Salon" erinnert an Fürstenmaler aus Menzenschwand

Eine illustre Gesellschaft war es, die am Dienstagabend in Menzenschwand am Rathaus im Hinterdorf zusammengekommen war. Anlässlich des 200. Geburtstages von Herrmann Winterhalter (1808-1891) galt es die Eröffnung des "Le Petit Salon — Winterhalter in Menzenschwand" zu feiern. In dessen Rahmen erhielt der Verein, der das Projekt realisiert hat, eines der acht existierenden Winterhalter-Alben. Lang war die Liste der geladenen Gäste aus Vertretern von Wirtschaft und Politik. Angeführt wurde sie von Erzherzog Markus Salvator von Habsburg-Lothringen (Bad Ischl/Österreich), Urenkel des letzten österreichischen Kaisers Franz Joseph Karl von Habsburg und dessen Frau Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sissi). Gemalt wurden beide übrigens von Franz Xaver Winterhalter. Gekommen war auch Huber Mayer aus Gundelfingen aus der Winterhalter-Familie und fundierter Forscher durch das Leben der Maler-Brüder, sowie Ex-FC-Trainer Volker Finke, ein Freund der Familie
von Elisabeth Kaiser. Sie begrüßte die Gäste mit einer launigen Rede und hatte dabei immer wieder die Lacher auf ihrer Seite. Für den von ihr nach der ersten Winterhalter-Ausstellung in Deutschland im Schloss von Bonndorf 2005 ins Leben gerufenen Verein ist die Eröffnung der Winterhalter-Stube im alten Rathaus ein erstes Etappenziel. Es soll das Interesse am Werk und Leben der beiden Künstler Franz Xaver Winterhalter (1805-1873) und Herrmann wieder geweckt und wach gehalten werden. Kaiser ging auf den langen Weg zur Schaffung dieser Stube ein, der über die Vereinsgründung und Suche nach Sponsoren sowie Verhandlungen über einen geeigneten Raum zum Ziel führte. Viel wurde vom Verein unternommen , um Geld zu sammeln. Letztlich waren es Handwerker, die ihre Leistungen als Sachspenden zur Herrichtung des Raumen einbrachten. Mit der Arbeit wird jetzt aber nicht aufgehört: "Die Stube ist ein Anfang, es wird weitergemacht" , so Elisabeth Kaiser. Bürgermeister Johann Meier betonte, dass die Eröffnung — sie wurde vor dem Rathaus und auf dem gegenüberliegenden Parkplatz im Zelt gefeiert — ein "großer Tag für Menzenschwand" sei. Er dankte im Namen der Gemeinde für die Pflege eines Stücks der Tradition von Menzenschwand. Zu den Gratulanten zur Eröffnung gehörte auch Landrat Tilman Bollacher, der mit Kreiskulturreferent Jürgen Glocker gekommen war. Eine große Überraschung war das Geschenk zur Eröffnung von Bürgermeister Meier und Ortsvorsteher Gfrörer. Im Auftrag von Gemeinderat und Ortschaftsrat übergaben sie als Dauerleihgabe ein Winterhalter-Album — dem einzigen in öffentlichem Besitz befindlichen — und ein altes Rechnungsbuch der ehemaligen Gemeinde Menzenschwand aus dem Jahre 1874 über den Bau des Schulhauses im Hinterdorf, dem späteren Rathaus. Die Feier wurde von einem Trio unter der Leitung von Michael Neymeyer musikalisch umrahmt. Zum Abschluss spielte der Musikverein Menzenschwand "Hoch Badner Land" .
Horst A. Böß , 25.9.2008, BZ

Der Le Petit Salon - Winterhalter in Menzenschwand wurde am 23.9.2008 zum 200. Geburtstag von Hermann Winterhalter eröffnet
www.winterhalter-menzenschwand.de/akt_Eroeffnung.htm

Le Petit Salon - Winterhalter in Menzenschwand im Rathaus im Hinterdorf ist mittwochs, samstags, sonntags und feiertags von 14.30 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen für Gruppen gibt es nach Vereinbarung unter 07675/1795 oder 07675/9296988. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 2 Euro, Kinder sind frei.

 

Winterhalter in Menzenschwand: Verein arbeitet am "Petit Salon"

Wenn die Winterhalter-Stube im Rathaus in Menzenschwand am 23. September eröffnet wird, wird man sie kaum noch wiedererkennen. Viele Exponate werden vom Leben der beiden großen Söhne des Dorfes zeugen, auch der Raum selbst wird in neuem Glanz erstrahlen. Und von einer Winterhalter-Stube wird dann sowieso keine Rede mehr sein, sondern höchstens noch von einer ehemaligen Winterhalter-Stube, denn der Ausstellungsraum wurde von seinen Urhebern umgetauft und heißt jetzt "Le Petit Salon-Winterhalter in Menzenschwand".

Das habe nichts mit Vornehmtuerei zu tun, erklärt Elisabeth Kaiser, Vorsitzende des seit kurzem eingetragenen Vereins "Winterhalter in Menzenschwand" . Der Name gehe auf den sogenannten "Salon" in Paris zurück, wo Franz Xaver Winterhalter in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts mit seinen Bildern "Dolce far niente" und "Dekameron" der künstlerische Durchbruch gelang. Illustre, vorwiegend französische Künstler
stellten im Salon aus; wessen Bilder dort zu sehen waren, war gemacht. Auch Franz Xaver und Hermann Fidel Winterhalter waren zu jener Zeit ganz außerordentlich en vogue. Es mute geradezu märchenhaft an, dass die beiden Menzenschwander Bauernbuben aus bettelarmer Harzer-Familie diese europäische Karriere machen konnten, sagt Elisabeth Kaiser. Der Menzenschwander Pfarrer Berthold Liber hatte das Mal- und Zeichentalent der Buben entdeckt und überredete die Eltern, die Kinder ausbilden zu lassen. Was mit einer Lithografenausbildung begann, sich mit einem Studium am Herder’schen Kunstinstitut in Freiburg und einem akademischen Studium in München fortsetzte, mündete für Franz Xaver und Hermann Fidel Winterhalter in einem wachsenden internationalen Ruhm als Porträtisten der Mächtigen und Regierenden, als "Fürstenmaler" Europas. "Wir wollen im Salon Winterhalter aber auch die Verbundenheit der Winterhalters zu ihrer Heimat zeigen" , erklärt Elisabeth Kaiser. Denn die war Fakt. Regelmäßig kehrten die Söhne ins Elternhaus im Menzenschwander Tal zurück, auch gab es regen Briefkontakt. Zudem zeigten sich die reüssierten Winterhalters spendabel. Die sehr reich gewordenen Söhne des Dorfes unterstützten nicht nur ihre eigene Familie, sie gründeten auch die Winterhalter-Stiftung, mit deren Mitteln arme Menzenschwander Familien unterstützt wurden. Vor allem aber ermöglichten die Brüder mittellosen Kindern und Jugendlichen eine Ausbildung. Eigentlich sei es kaum zu glauben, dass es in der Heimat der zu ihrer Zeit berühmten Künstler außer der Winterhalter-Stube in einem Nebenraum des Hotels Waldeck keinen Ort gibt, der an die beiden Künstler und ihr riesiges Lebenswerk erinnert, wundert sich Elisabeth Kaiser. Eine solche Stätte gebe es übrigens in ganz Deutschland nicht, bedauert sie. Das wird sich ja nun ändern. Zwölf Menzenschwander Bürger engagieren sich im Verein "Winterhalter in Menzenschwand" . Die Anfänge reichen ins "Winterhalterjahr" 2005 zurück. Geld hatte der Verein erst mal gar nicht, und was jetzt da ist, haben sich die Mitglieder erarbeitet, etwa durch die "Gutsele-Märkte" zur Weihnachtszeit. Nun ist das Ziel nahe. Im 35 Quadratmeter großen "Petit Salon" werden Original-Lithografien, Drucke, Dokumente und Briefe aus dem Schriftverkehr mit Eltern und Geschwistern zu sehen sein. Auf der Suche ist der Verein indes noch nach Gegenständen aus dem täglichen Gebrauch der Brüder. Derzeit wird der Ausstellungsraum renoviert. Unterstützung bekommen die Vereinsmitglieder dabei von einheimischen Handwerkern. Die Eröffnung wurde auf den 200. Geburtstag von Hermann Fidel Winterhalter, den 23. September, gelegt. Stimmig und angemessen findet es Elisabeth Kaiser, dass ausgerechnet das ehemalige Schulhaus, das jetzige Rathaus, den "Petit Salon" beherbergt. Denn schließlich sei dieses Schulhaus 1874 mit Spenden unter anderem von Hermann Fidel Winterhalter erbaut wurde. 10 000 Franken hatte der damals beigesteuert, um der Menzenschwander Jugend eine Bildungsstätte zu geben. "Das hat er doch wirklich verdient, dass man sich gerade in diesem Haus an ihn erinnert" , findet sie.
19.7.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Landschaftspflegetag: Mehr als 30 Bürger enthursten den Schwarzberg

Recht zahlreich waren am vergangenen Samstag die Bürger des Menzenschwander Tales der Aufforderung der Ortsverwaltung gefolgt, um am Schwarzberg am Landschaftspflegetag teilzunehmen. Und das ist auch gut so. Denn die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Menzenschwand geht immer mehr zurück und es fehlen die Tiere, die früher die Flächen im Menzenschwander Tal offen hielten. Schon mehrere "Rodungseinsätze" gab es am Schwarzberg, um die allmählich zuwachsende Fläche offen zu halten.

Am Samstag fanden sich mehr als 30 Bürger beim Wanderparkplatz am Wasserfall zum Arbeitseinsatz ein. Alle Altersschichten waren vertreten, und alle waren mit Eifer bei der Sache, um herumliegendes Astwerk auf Haufen zu werfen und zu verbrennen. Andere waren am Berg unterwegs, um kleinere Bäume zu fällen, sie zu zersägen und dann aufs Feuer zu werfen. Geleitet wurde der Arbeitseinsatz von Revierleiter Norbert Dreher und dem stellvertretenden Ortsvorsteher Manfred Leber. Norbert Dreher war es, der die Arbeit am "Schwarzberg koordinierte" . Insgesamt umfasst der "Schwarzberg" eine Fläche von rund 30 Hektar, beim Einsatz am Samstag wurde auf einer Fläche von rund zwei Hektar gearbeitet.
Der "Schwarzberg" liegt Revierleiter Norbert Dreher sehr am Herzen. Wie auf keiner anderen Fläche in der Umgebung findet man hier wilde Apfelbäume, die eigentliche Urform der heutigen kultivierten Apfelsorten. Das Typische am wilden Apfelbaum sind seine Dornen, die rechtwinklig vom Ast abstehen. Nur einen Durchmesser von rund zwei bis drei Zentimeter haben die Äpfel, die an diesem Baum wachsen. Giftig sind diese Früchte nicht, sie schmecken aber sehr bitter. Allerdings lasse sich, so Norbert Dreher, aus diesen Früchten ein vorzüglicher Apfelessig herstellen. Noch viele andere seltene Pflanzen gedeihen am "Schwarzberg" so unter anderem Weißdorn, Schwarzdorn und Mehlbeeren; zu finden sind auch Faulbäume, Ebereschen, Birken, Wacholder und Wildkirschen. Durch diese Artenvielfalt ist der "Schwarzberg" für Norbert Dreher eine Besonderheit in seinem Revier. Über 200 Pfähle und unzählige "Drahthosen" habe er auf dem Rücken auf den Berg transportiert, um die seltenen Bäume vor Verbiss zu schützen, berichtet er. Sobald die Fläche vorbereitet ist, werden wieder Ziegen und Kühe für die Offenhaltung der Fläche sorgen. Den ganzen Tag über arbeiteten die fleißigen Helfer. Mittags gab es für alle Helfer ein Vesper, das von der Stadtverwaltung spendiert wurde. Nach getaner Arbeit gab es einen Abschluss im Menzenschwander Kurhaus. Dort wurde eine Gulaschsuppe serviert, die Willi Kapferer vom Hotel Waldeck zubereitet hatte. Das Fleisch dazu spendeten die beiden Landwirte, die in Kürze ihre Tiere auf den Schwarzberg treiben werden.

Lothar Köpfer, 5.5.2008, BZ

 

Radon-Revital-Bad täglich ausgelastet - Radontherapie als Heilmittel

Seit dem 1. Oktober 2007 ist Anja Oswald als Betriebsleiterin des Radon-Revital-Bades Menzenschwand im Dienst. Unsere Mitarbeiterin Susanne Filz bat sie um eine Rückschau auf die ersten hundert Tage und befragte sie zu ersten Eindrücken und langfristigen Zielen, zu Werbestrategien und Besucherzahlen. Anja Oswald äußerte sich aber über den Weg der Radontherapie zum anerkannten Heilmittel.

BZ: Frau Oswald, was waren Ihre ersten Eindrücke vom Betrieb Radon-Revital-Bad?
Oswald: Ich war überrascht, dass die Mitarbeiter trotz der wiederholten Wechsel in der Betriebsleitung ein gut eingespieltes Team waren und dass es ihnen gelungen ist, den laufenden Betrieb auch während der Zeit ohne Betriebsleitung gut zu meistern. Besonders froh war ich, dass ich von den Mitarbeitern sehr gut aufgenommen wurde und sie mich bei der Einarbeitung sehr unterstützt haben.
BZ: In welchen Bereichen haben Sie Handlungsbedarf gesehen?
Oswald: Zum Beispiel fand ich unsere Statistiken, etwa zu Besucherzahlen, Einnahmen und Auslastungen, ausbaufähig. Der Marketingbereich lief durch verschiedene Hände. Dieser Bereich läuft jetzt bei mir zusammen. Handlungsbedarf gab es auch auf der kaufmännischen Seite, zum Beispiel bei der Werbung oder beim Kontakt zu Institutionen, etwa den Krankenkassen.
BZ: Was haben Sie in Ihrer Dienstzeit als Erstes angepackt und auf den Weg gebracht?
Oswald: Ein Schwerpunkt waren die Sonderaktionen wie die Wellnessnacht oder die Saunanacht im November. Auch der Entwurf eines neuen Werbeprospektes sowie die Verstärkung der Zusammenarbeit mit der Touristinformation und dem Einzelhandel in St. Blasien gehören dazu.
BZ: Welche Ziele für die in Zukunft liegen Ihnen besonders am Herzen?
Oswald: Einen Schwerpunkt möchte ich auf die Verbesserung der Werbung legen, gerade der regionalen Werbung. Damit möchte ich das Radon-Revital-Bad bekannter machen. Viele Bürger der Region wissen zum Beispiel gar nicht, dass im Bewegungsbecken fluoridhaltiges Wasser ist. Stattdessen denken sie, wir würden entweder radonhaltiges Wasser oder auch normales Leitungswasser verwenden.
BZ: Und was hat es mit dem "fluoridhaltigen Wasser" auf sich?
Oswald: Das Radon-Revital-Bad wird aus zwei Menzenschwander Quellen gespeist. Die eine liefert das radonhaltige Heilwasser für die verschreibungspflichtigen Bäder. Die andere Quelle, eben die fluoridhaltige, die das Bewegungsbecken für "normale" Badegäste füllt, ist zwar nicht verschreibungspflichtig, sie hat aber ebenfalls anerkannt wohltuende und regenerierende Wirkungen.

BZ: Was unternehmen Sie, um die therapeutische Radon-Anwendung an den relevanten medizinischen Stellen zu bewerben?
Oswald: Zusammen mit dem Verein Europäischer Radonheilbäder werden wir in diesem Jahr eine komplexe Studie durchführen, die die Wirksamkeit der Radontherapie nachweisen soll. Dies ist ein erster Schritt, damit die Radonwannenbäder als Heilmittel in den Heilmittelkatalog aufgenommen werden können.
BZ: Was bedeuten in der medizinischen Terminologie die Begriffe "Heilmittel" beziehungsweise "Heilmittelkatalog" ?
Oswald: Es ist so: Derzeit gilt unser radonhaltiges Wasser als Heilwasser, jedoch nicht als Heilmittel im Sinne des so genannten Heilmittelkatalogs. Dies bedeutet, dass die Radontherapie nur im Rahmen von ambulanten Vorsorgeleistungen verordet und abgerechnet werden kann. Früher nannte man das ambulante Badekur. Ein anerkanntes Heilmittel jedoch kann unabhängig von einer Kur verordnet werden. Das bedeutet, der Patient könnte sich die Anwendung verschreiben lassen etwa wie eine Massage.
BZ: Wer verschreibt die Radon-Anwendungen?
Oswald: Das darf nur einer der Badeärzte unseres Hauses. Fast alle Ärzte im Raum St. Blasien sind bei uns auch als Badearzt tätig.
BZ: Werden die therapeutischen Radon-Anwendungen in Menzenschwand wissenschaftlich begleitet und ausgewertet?
Oswald: Ja. Der Badearzt führt neben einer anfänglichen Untersuchung und Beratung am Ende der Therapie mit den Patienten eine Schlussbesprechung durch. Zudem werden die Patienten aufgefordert, nach einer gewissen Zeit eine Rückmeldung hinsichtlich des Therapieerfolges zu geben. Die wissenschaftliche Begleitung und die Auswertung sollen aber im Rahmen der besagten Studie weiter verstärkt werden.

BZ: Was den "normalen" , den nicht radontherapeutischen Badebetrieb betrifft: Wie kommt das Revitalbad bei Gästen und Einheimischen an?
Oswald: Seit Ferienbeginn sind wir jeden Tag voll ausgelastet. Gerade die Sonderaktionen im Dezember, unsere Adventssonntage, wurden sehr gut angenommen. Es ist auch eine gewisse Steigerung zu verzeichnen. Seit Ende Dezember können Besucher auch ein Feedback abgeben. Die Auswertung der bisherigen Rückläufe zeigt, dass das Bad positiv bewertet wird, insbesondere was Freundlichkeit und Service sowie Sauberkeit und Hygiene betrifft.
BZ: Haben Sie sich in Ihrer Wahlheimat St. Blasien schon ein wenig eingelebt?
Oswald: Auf jeden Fall. Sowohl in St. Blasien als auch in Menzenschwand wurde ich sehr freundlich und offen aufgenommen. Ich konnte auch schon persönliche Kontakte knüpfen. Das hat mir das Einleben sehr erleichtert.
5.1.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Wanderung zum Wasserfall bei herbstlichem Bilderbuchwetter

Blick zwischen Caritashaus und Hochkopfhütte nach Süden ins Menzenschwander Tal am 13.2.2006
(1) Blick zwischen Caritashaus und Hochkopfhütte nach Süden ins Menzenschwander Tal am 3.10.2007 (2) ... gleicher Blick im Winter am 13.2.2006 - mehr
 
(3) Wasserfall der Menzenschander Alb
 
 
(4)
 
(5)
 
(6) Blick in Richtung Herzogenhorn und Krunkelbach
(7) Blick nach Süden auf Menzenschwand
 
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(10) (11) (12)

Diese Wanderung als eine solche zu bezeichnen wäre etwas hochtrabend, aber ein genussvoller, etwa sechs Kilometer langer Spaziergang ist es schon, kombiniert mit dem vorbildlichen ÖPNV des Schwarzwaldes.
Durch und nach ausgiebigem Frühstück gestärkt (oder bereits von ihm ermüdet?): Gang am späten Vormittag zum Kirchzartener Bahnhof. Die Höllentalbahn nimmt uns mit bis Feldberg-Bärental, dort Umstieg in den Feldbergbus, mit ihm Fahrt bis zum
Caritashaus. Dort erinnern wir uns an das Phänomen, das Verkaufsstrategen entdeckten und fleißig nutzen: die meisten Leute treibt's
nach rechts (das wäre im Falle des Ausstiegs am Caritashaus nach Nordwesten, also Richtung Feldbergerhof). Machen wir heute aber nicht, weil wir uns vorgenommen haben, uns antizyklisch zu verhalten, denn bei diesem prächtigen Herbstwetter sind wir wahrlich nicht allein im schwarzen Wald. Heute also nach links, will geographisch heißen Richtung Südosten, einsamer, zum Hochkopfweg und hier in Richtung Schluchsee, Menzenschwand. Nach ca. 1000 Metern, nach einer Wegbiegung, ein erster Blick auf dieses tief unter uns liegende Schwarzwalddorf (Bild 1).
Nach weiteren ca. 200 Metern zeigt der Wegweiser "Menzenschwand" rechts bergab mit dem Hinweis auf den "alpinen" Charakter des nun folgenden Weges. Naja, sich anzuseilen ist nicht erforderlich: Ein paar Nassstellen und Wurzeln, vielleicht mal ein Stolperer über einen unterm Laub versteckten Stein. Ansonsten bringt uns dieser zum Glück mal nicht langweilig planierte Weg am sonnigen Hang in lichtem Wald schnell 300 Höhenmeter tiefer, wo uns in warmer Herbstsonne der noch immer wiesengrüne Talboden aufnimmt. Hier folgen wir dem kreuzenden Geschweihweg nach rechts, nach Norden, Richtung Kluse. Nach dessen Biegung in südliche Richtung treffen wir bald auf den vom Hebelhof kommenden Albweg - benannt nach dem Bächlein Menzenschwander Alb (5). Auf ihm schlendern wir talwärts bis zum Hinweis (links) "Wasserfall". Dem Wegweiser folgend, über Stufen, sind wir dann schnell  im Wald bei der über einen Felsbuckel fallenden und durch Felsspalte gurgelnden Menzenschwander Alb (3, 4). Hier pieseln zudem lichte Wasservorhänge von allen Seiten auf bemooste Felsblöcke, sonnig gefleckt. Zauberhaft.

Zurück auf dem Albweg wandern wir danach weiter südwärts, bis das Krunkelbachtal uns den Blick nach rechts, nach Westen hin freigibt. Und weil's hier g'rad' so schön ist, folgen wir diesem Tal auf asphaltiertem Weg leicht bergauf (vor uns das Herzogenhorn (6), das königliche, das deshalb eigentlich umbenannt werden müsste), schauen irgendwann schräg links zurück auf unser Tagesziel: das in Wiesen eingebettete, von Bausünden noch weitgehend verschonte Hinterdorf von Menzenschwand (7). Nach einer Hütte am Wegrand zweigen wir links ab Richtung Menzenschwand, gehen am unteren Ende des Skilifts vorbei über den in dieser Jahreszeit zu groß erscheinenden Parkplatz am Lift, überqueren die Alb und genießen wenig später bei Kaffee und Kuchen auf der Terrasse eines nach dem im Winter nadellosen Baum benannten Gasthofs die immer noch strahlende Herbstsonne. Bald darauf tun's uns zwanzig Mountainbiker gleich (warum nennen sie sich eigentlich nicht BergRadler?) und bringen mit ihrer Bestellung "bitte 20mal Schwarzwälder Kirschtorte" die Küche in für heute nicht mehr erwartete Aufregung. Und da die BergRadler gar so zufrieden aussehen, steht mein Entschluss fest: "AUF WIEDERSEHEN, DU SCHÖNES TAL, das nächste Mal auch ich per Rad." In Menzenschwand, um Menzenschwand und um Menzenschwand herum ...
Der Rest ist einfach: Mit dem Wanderbus (fährt meines Wissens bis Ende Oktober) vom Hinterdorf nach Schluchsee, von dort per Bahn zurück ins Dreisamtal. - Und da der Bus noch auf sich warten lässt, ziehen wir noch einen Kreis, an Bauernhöfen und am Radonbad vorbei, talauswärts Richtung
Vorderdorf.

Reinhold Hartung aus Kempten/Allg., 16.10.2007, Mail: hartung at speedmailer.de

 

Bürgerliches Engagement gefordert beim Neujahrsempfang

Unterschiedliche Parts hatten Menzenschwands Ortsvorsteher Joachim Gfrörer und St. Blasiens Bürgermeister Johann Meier beim Neujahrsempfang der Menzenschwander Vereine zu bewältigen. Während der Ortsvorsteher, nicht ohne Stolz, zurückschauen konnte auf einiges, was 2006 wieder erreicht wurde, musste der Bürgermeister im Ausblick Klartext reden: Nichts geht mehr.

Für die Zukunft müsse noch mehr bürgerschaftliches Engagement eingefordert werden. Entweder es werde vieles im ehrenamtlichen Einsatz übernommen, oder es bleibe eben liegen. Der Bürgermeister sah Möglichkeiten in der Pflege des Naturparks und in Patenschaften für bestimmte Einrichtungen. Der Gemeindebauhof sei nicht mehr in der Lage, alle Arbeiten zu übernehmen. Wenn es gelinge, mehr Mitbürger zum Ehrenamt zu bewegen, könne man innerhalb von zwei bis drei Jahren wieder auf bessere Zahlen blicken.

Während Ortsvorsteher Joachim Gfrörer die Fertigstellung des "Ahornbühlskiliftes" in Fahl in der Trägerschaft der Gemeinden Todtnau, Feldberg und St. Blasien als wichtigen Meilenstein lobte, sprach der Bürgermeister von einer höchst bedenklichen Situation dort. "Es hat uns eiskalt erwischt", so Johann Meier. Das Lichtlein, das man dort erwarte, wäre ein halber Meter Schnee. Nach der Investition der neuen Liftgesellschaft Fahl von 7,2 Millionen Euro, ist der Auftakt ohne Einnahmen. Erfreulicheres wusste der Bürgermeister vom Radon-Revital-Bad zu berichten. Gerade die vergangenen Feiertage hätten Traumergebnisse gebracht und gezeigt, dass die Gäste eine solche Einrichtung bräuchten. Allerdings, so der Bürgermeister, vermisse man die Kooperation der Vermieter und Gastronomie mit dem Bad. Die Gastgeber sollten sich vermehrt um eine Zusammenarbeit mit dem Bad bemühen. Von einigem ehrenamtlichen Engagement im vergangenen Jahr konnte Ortsvorsteher Joachim Gfrörer bereits berichten, ebenso von Maßnahmen, die trotz der finanziellen Situation auch von der Gemeinde noch finanziert werden konnten. Joachim Gfrörer erinnerte an den ersten Menzenschwander Herbstmarkt mit einem großen Erfolg und dem Wunsch, daraus eine regelmäßige Veranstaltung zu schaffen. Allerdings könne die Stadt nicht mehr alle Vorleistungen übernehmen. In Zukunft müssten von den Beteiligten Gebühren erhoben werden.
Dank galt den ehrenamtlichen Betreuern der öffentlichen Bücherei, den Aktiven bei Kindergruppen oder Altenclub, den Wanderführern und den Rentnern, die auch jetzt wieder den weihnacht lichen Schmuck übernahmen. Waldeck-Wirtin Ingrid Kapferer hatte eine Aktion zur Beleuchtung der historischen "Erlöser-Kirche" im Hinterdorf gestartet. Dank Spenden von 2250 Euro, dazu Sach- und Arbeitsspenden, kann die Kirche jetzt abends angestrahlt werden. Im Vorderdorf konnte das alte Stellwerk ausgebaggert und ein neuer Steg geschaffen werden, ein richtiges Kleinod sei entstanden. Ebenfalls im Vorderdorf wurden Stellplätze für Wohnmobile geschaffen, zum Spielplatz kam eine neue Schaukel, zum Friedhof ein zweiter Brunnen. Nach dem die Touristinformation ins Kurhaus verlegt wurde, sind jetzt auch die öffentlichen Toiletten dort zu finden. Im Rathaus gab es weitere Räumlichkeiten für den Kindergarten, mit 26 Kindern ist derzeit eine Höchstzahl erreicht.
Rechtzeitig wurde der Straßenbau im Hinterdorf abgeschlossen. Es entstand eine neue kleine Grünanlage, Hirschen-Wirt Gottfried Staron hat zur Pflege eine Patenschaft übernommen. Über das Naturschutzgroßprojekt konnten dank Förster Norbert Dreher wieder einige Verbesserungen verwirklicht werden.
Die Anerkennung der Schwinbach-Mösle-Abfahrt als FIS-Strecke wurde erneuert, die Loipen erhielten die DSV-Klassifizierung, Hanspeter Dietsche hat dazu die Vorarbeiten geleistet. Von der finanziellen Situation hänge es ab, ob Wunschmaßnahmen verwirklicht werden können wie die Fortsetzung der Straßensanierung, neue Stege beim Kurhaus und beim Wasserfall. Ein mittelfristiger Wunsch wäre der Bau eines Sessellifts am "Zeiger" über die Bundesstraße am Feldberg. Ohne einen Investor werde hier jedoch nichts möglich sein, so Gfrörer
Claus-Peter Hilger , 10.1.2006, www.badische-zeitung.de


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