Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Aktuelles zu Kunst und Künstlern
im Breisgau und Hochschwarzwald
 

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Blick durch einen Wiesestein nach Westen zum Schauinsland am 22.5.2006

 

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Elsässer Freddy Kempf zeigt Seidenmalerei vom Rheinried

Kirchzarten-Himmelreich (glü.) Im Hofgut Himmelreich sind vom 12. Februar bis zum 1. März 2011 in der Faulerstube Seidenmalereien des elsässischen Künstlers Freddy Kempf zu sehen. Der 1953 in Straßburg geborene Fotograf, Maler und Lehrer entdeckte 1981 für sich das Rheinried, das er seitdem oft mit seinem Kanu oder zu Fuß erforscht. Die Bilder, die er von seinen Wanderungen in der Natur mitbringt, prägen sich in sein Gedächtnis ein und werden Inspirationsquelle für seine Seidenmalerei. Im Jahre 1983 entwickelte er eine neue Technik der Seidenmalerei, bei der die Farben nicht zerlaufen, wesentlich früher als sie auf dem Kunstmarkt erscheint und einem größeren Publikum bekannt wird. Der Glanz des Seidenstoffes und der Kontrast, der durch die Anilinfarben entsteht, machen es ihm möglich, die Eindrücke, die die Landschaften des Ried und andere bei ihm hinterlassen, beinahe naturgetreu wieder zu geben. Bei zahlreichen Ausstellungen hat der Künstler Freddy Kempf seine Werke in den letzten dreißig Jahren vielen Menschen näher gebracht. Als Lehrer an der Schule in Ohnenheim bemüht er sich, sein künstlerisches Wissen auch an die Kinder weiter zu geben. Mit der Schule in Sasbach am Kaiserstuhl entstand dabei eine wertvolle Partnerschaft. Darüber hinaus hat er als Präsident des Vereins „Patrimoine Ohnenheim-Elsenheim“ einen Naturpfad im Elsass angelegt. Während der Vernissage am kommenden Samstag, dem 12. Februar um 18 Uhr wird der Künstler bei einem Glas Wein aus der Winzerkellerei Ribeauvillé und einem Stück „Speckkougelhopf“ seine neuesten Werke präsentieren.

Freddy Kempf stellt ab Samstag seine Seidenmalerei im Hofgut Himmelreich aus. Foto: Privat

Gerhard Lück, 11.2.2011, www.dreisamtaeler.de

 

 

Lebenskunst - Sterben in Freiburg: Eine Ausstellung

Leben ja – Sterben nein? "Lebenskunst – Sterben in Freiburg" lautet der Titel einer Ausstellung, die am Samstag, 30. Oktober, um 19 Uhr in der Kirche St. Martin, Rathausplatz, eröffnet wird. Dazu gibt es eine Führung mit der Fotografin Gülay Keskin und der Projektleiterin Julia Severin. Die Ausstellung bringt Sterben und Tod in den öffentlichen Raum. Dazu führten Keskin und Severin Gespräche mit Menschen auf Palliativstationen, im Hospiz und im ambulanten Bereich. Die daraus entstandenen drei Meter hohen Portraits und Aussagebilder von 16 Betroffenen lassen die Betrachter an deren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Zusätzlich sind Bilder im Münster und in der Sparkasse, Kaiser-Joseph-Straße, zu sehen. Die Ausstellung läuft bis 19. November und ist montags bis samstags von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr geöffnet, sonntags von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Finissage ist am Freitag, 19. November, um 18 Uhr. Zum Rahmenprogramm gibt es an an den üblichen Verteilstellen sowie beim c-punkt, Herrenstraße 30, ein Heft.
26.10.2010, http://www.lebenskunst-sterben-freiburg.de.

Christoph Student über Todesangst und Jenseitsglaube >Hospiz1 (16.11.2010)

 

Nackte Konstanzer Papstfigur muss abgebaut werden

 
Imperia mit Kaiser und Papst (rechts) in der Gand im Konstanzer Hafen - Blick nach Westen Kopie des Papstes im Konstanzer Bahnhof - nicht mehr
  
 

Konstanz’ Trouble um die "Imperia": Die neun Meter große vollbusige Kurtisane ist schon lange Touristenmagnet. Seit aber eine Kopie des Papstes im Bahnhof steht, gibt es Streit. Nun muss die Papstkopie verschwinden. Der Verursacher des Streits tut das, was er am liebsten macht: Er spottet. Peter Lenk (63), sesshaft am Bodensee, von Beruf Skandalbildhauer und Schöpfer der "Imperia" samt des nackten Papstes, legt Wert auf die Feststellung: "Die haben doch gebittelt und gebettelt um die Papstfigur im Bahnhof." Und jetzt soll er sie wieder mitnehmen? Soweit kommt es.
Alles vom 3.7.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/nackte-konstanzer-papstfigur-muss-abgebaut-werden

Karikaturenstreit in Konstanz - da denken wir doch wir leben in einem was für aufgeklärten Land, da lugt die Mullahgesinnung um die Ecke und greift Raum.
Blog-Beitrag 4.7.2010 in www.suedkurier.de

Imperia dreht sich nicht mehr: Gottes strafender Blitz?
Die Konstanzer Hafenstatue Imperia steht seit einem Blitzeinschlag still. Der Motor ist beschädigt, wie Norbert Henneberger von der Touristinformation bestätigt. Deshalb dreht sich die 18 Meter hohe Statue aus Beton nicht mehr. Vor dem Einschlag rotierte sie in vier Minuten einmal um die eigene Achse. Wie lange die Imperia still steht und wie groß der Schaden ist, weiß man noch nicht. Es kann sich um Wochen handeln. Derzeit verharrt die Imperia mit Blickrichtung Nordwesten. Sie hat sich also von der Innenstadt abgewandt und zeigt auch den Ankömmlingen mit dem Katamaran im Konstanzer Hafen die kalte Schulter. Die Imperia stellt eine üppige Kurtisane dar mit auffallendem Dekolleté. Sie ist ein Werk des Skandal-Bildhauers Peter Lenk aus Bodman, erinnert an das Konstanzer Konzil (1414–1418) und trägt auf der einen Hand einen kleinen Papst, auf der anderen einen kleinen Kaiser. 1993 wurde sie enthüllt. Aufgrund ihrer erotischen Ausstrahlung und kleruskritischen Pose war sie zunächst umstritten. Da sie jedoch auf einem Privatgrundstück der Deutschen Bahn steht, konnte selbst der Stadtrat die Statue nicht entfernen lassen.
9.7.2011

 

Skulpturen aus Papier: Bildhauer Wilhelm Morat im Winzerhof Ebringen

Im Winzerhof aber sind nun sechs Wochen lang Skulpturen des Bildhauers Wilhelm Morat aus Titisee-Neustadt zu sehen oder besser gesagt zu bestaunen. Denn der 55-Jährige zeigt etwas ganz Besonderes. Seine Skulpturen sind aus Papier, sind aber alles andere als filigran, wie man es bei dieser Kurzbeschreibung vermuten würde. Morat stellt das Papier selbst her, aus Pflanzenfasern. Er schöpft aus dem Faserbrei Bögen im immer gleichen Format, wie er im Gespräch mit Hans Benesch erläutert, verlegt Metalldrähte darin und speist Farbpigmente ein, so dass mit jedem Stück ein neues, einzigartiges Objekt entsteht. Die Skulpturen sind allesamt als "Torso" bezeichnet und in der Werkbeschreibung weiterhin noch durch ihre Farbe oder Größe ausgewiesen. Und tatsächlich wirken sie als Torsi, als Bruchstücke eines Ganzen also, das sich allerdings in der Phantasie des Betrachters entwickeln muss. Einige hängen frei schwebend an der Decke, andere sind an der Wand fixiert und wieder andere kommen auf einem Sockel oder in einer Vitrine zur Geltung. ....
Alles von Silvia Faller vom 22.1.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/ebringen/skulpturen-aus-papier--25895807.html



 

 

Kunst- und Kulturerziehung in der Schule in Europa

Arts and Cultural Education at School in Europe (Kunst- und Kulturerziehung in der Schule in Europa)
Die Europäische Kommission hat eine Studie vorgelegt, die ein detailliertes Bild der Ziele der Kunsterziehung und deren Organisation sowie des Angebots an außerschulischen Aktivitäten und Initiativen zur Entwicklung dieser Bildungsmöglichkeiten in der Schule vermittelt. Der Bericht enthält auch Informationen über die Notengebung und die Ausbildung von Lehrkräften im Kunstbereich. Die Studie stützt sich auf die Arbeit des Eurydice-Netzwerks und wurde von der Kommission im Rahmen des Europäischen Jahrs der Kreativität und Innovation durchgeführt. Der englischsprachige Bericht erfasst die vollzeitige Pflichtschulbildung in 30 europäischen Ländern (EU-Mitgliedstaaten, Island, Liechtenstein und Norwegen).
http://www.bildungsserver.de/link/eu_arts_and_culture_educatio
4.12.2009

 

Hitler-Attentäter Georg Elser: Pappmache-Kopf als Mahnmal blamabel

Georg Elser war ein mutiger Mann, er war einer, der den ins Unglück rasenden Zug, sprich Deutsches Reich, auf dem Weg in den Krieg aufhalten wollte. Dass man ihn erst jetzt – nach 70 Jahren! – ehrt, ist an sich schon blamabel. Noch schlimmer, finde ich, es mit einem solchen Denkmal zu tun. Man kann sicher über Kunst und Kunstwerke streiten, wenn aber, wie in dieser Skulptur, von dem Abzubildenden gar nichts mehr zu erkennen ist, frage ich mich, was die Skulptur dann aussagen soll? Nicht zu erfahren war in besagtem Bildtext, ob wenigstens eine Inschrift auf das hinweist, was dieser "Pappmaché-Kopf" nicht aussagen kann. Es wird leider auch nicht berichtet, wie sich der Konstanzer Gemeinderat zu diesem Kunstwerk stellt, und wer diesen Kopf hergestellt, beziehungsweise "verbrochen" hat. Ob die Büste, die für Berlin angekündigt wurde, ebenso lebensfremd ausfällt?
BZ-Leserbrief vom 20.11.2009 von Silvia Carmen Baumgartner, Küssaberg

Georg Elser
 
 "Moderne" Bronze-Büste des Bildhauers Markus Daum in Konstanz - www.rnz.de

Am 8. 11.2009 jährt sich zum 70. Mal der Tag, an dem der Schreiner Georg Elser versucht hat, durch ein Attentat im Münchner Bürgerbräukeller Adolf Hitler zu töten und so die Ausweitung des am 1. September 1939 von Deutschland begonnenen Krieges zu verhindern. Schon im Herbst 1938 hatte der im schwäbischen Königsbronn aufgewachsene Elser den Entschluss zu dieser Tat gefasst; monatelang bereitete er sie vor – ganz allein. Das Attentat in München schlug fehl, weil Hitler das Lokal vorzeitig verließ.
Die Stadt Konstanz am Bodensee erinnert mit einer Skulptur an den Hitler-Attentäter Johann Georg Elser. Zum 70. Jahrestag des gescheiterten Anschlags auf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller wurde an der Grenze zur Schweiz eine Bronze-Büste enthüllt. Elser war am 8. November 1939 kurz vor dem Grenzzaun gefasst worden, als er ins Nachbarland fliehen wollte. Der Widerstandskämpfer wurde im April 1945 im KZ Dachau hingerichtet.

Spendenkonto "Elser-Denkmal" in München:
Stiftung Medienhilfe e.V., Verwendungszweck: Projekt Elser-Denkmal, Nr. 68 100 19 48
Sparkasse Dortmund (BLZ 440 501 99)

http://www.georg-elser-arbeitskreis.de/

 

Soyez mysterieuse in the Black Forest

Thomas Rees is a middle aged jeans type, with greying hair at the sides, thin-lipped, blue eyed, married, two children and is a sculptor who likes to depict the powers that be in religion, fantasy and mythology. He has an individual view of sacral stories and objects.

The birth of Jesus is depicted this time in his 6m work of art, and also associated with the murder of the children of Bethlehem, and posed with King Herodes with a crown, the symbol of power on earth. He begins with Adam and Eva at the top, a dragon head to signify a snake, the inferno, the castle of Herodes with a knife, Roman legionaires with lances, angels, the brothers Cain and Abel and the ten commandments. The open grave in Easter signifies Christian hope, and as the reason for Christian existence is a cross, symbolising a certain Friday (Karfreitag). One figure is shown screaming and the other shows sadness and is sunk in itself. Wonderful, sensitive wooden emotive art: biblical history carved in wood. But wood is Nature and given to withering and change through the negative onslaught of the scorching sun, wet and damp rain, wind, frost, snow and ice.
When you go past the other wooden sculptures of Thomas near his home in Freiburg-Kappel figures you can discern the changes wrought by the four seasons. But it is this change that makes his wooden figures all the more fascinating. What a magical, fascinating place to live in, with all those magnificent works of art from history, mythology, pre-history, from far-off countries, and Thomas´ fantasy which never ceases to conjour new faces, figures and creatures. Need inspiration for your next fantasy novel? Just drop in at Freiburg-Kappel and you´ll certainly be flabbergasted if not astounded. In a winter-garden structure in his house is a figure with two lovers in ecstatic embrace which I find pure, fascinating with a hunk of eros, a symbol of what love can be in its sensual, romantic form. You can discover influences of the South Sea figures akin to Paul Gauguin, different styles, even a Givenchy bridge near his home, where a rivulet flows down to the maize and potato fields. Figures of forgotten Gods, strong, elegant women. Thomas combines in his sculpture lot of legends and motifs which remind you of the polytheistic character of old religions from the South Sea, monumental Germanic mythological figures or his studies of the female figures, lying prostrate on the ground, standing erect, hands at the sides and head turned to the side. The variations are endless. ´Love each other and you´ll be happy´ is also his message to fellow humans, and his art has a certain ambiguity: there´s the good and the bad, positive and negative, happiness and sorrow, small and big, monumental at times, sinking or emerging figures., exotic fantasy worlds. Didn´t Gauguin insist on ´soyez mysterieuse´? Be mysterious. That´s the feeling you have when you look at his creations.
Thomas sees not only the beautiful world of religion but he points to, and emphasises, also the not-so-holy world: the banishment from Paradise, the building of the Tower of Babylon, murder of the brother, the flood and Noah´s Arch. He asks his fellow humans and theologists: why? He poses this question not only to Homo religiosus but also people who are in search of religion and rituals. You only have to open your eyes, interpret what they reveal and decide yourself in which direction you want to go. Perhaps all religions lead to the same goal: humans should be humans.
Thomas Rees is the most productive person in Freiburg-Kappel and his works are impressionism it its purest form, the depiction of sensory feelings, which tend to be transitory under the changing conditions of light, colour, movement and form. Nature plays a big role in his creativeness, for his art objects are mostly displayed outdoors, without the protection allotted to works of art in art-galleries. He, himself, is a well-trained out-door guy, prefers to wear a bomber-jacket, jeans and a checked lumberjack´s shirt, a soft-spoken person wouldn´t notice in a crowd but endowed with an explosive creativity. What a fantastic neighbour I have. Do pay Kappel a visit: ask anyone and they´ll tell you where the sculptor lives

11.2.2009, Satis Shroff
read more on http://www.americanchronicle.com/articles/view/90750

Der Autor lehrt "Creative Writing" an der Uni Freiburg. Drei Bücher veröffentlicht auf www.Lulu.com 
http://www.satisshroff.blogspot.com


Kunst im Landratsamt:Astrid Hohorst und Frederic Letellier

"Hund" - von Astrid Hohorst, Wittnau "Hund" - von Astrid Hohorst, Wittnau

Die nächste Kunstausstellung im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald zeigt Plastiken der Bildhauerin Astrid Hohorst aus Wittnau sowie Malerei und Zeichnung des Malers Frédéric Letellier aus Müllheim. Die Ausstellung trägt den Titel "Grundgedanken" und ist vom 05. März 2009 bis 24. April
2009 im 3. Obergeschoss des Hauptgebäudes in Freiburg, Stadtstraße 2, zu sehen. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag (werktags) von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Gezeigt werden Plastiken der Bildhauerin Astrid Hohorst und Malerei und Zeichnung des Malers Frédéric Letellier.Beide Künstler hatten in den vergangenen Jahren Einzelausstellungen in der Galerie Fluchtstab in Staufen. Sie arbeiten in ihrer jeweiligen Gattung unverwechselbar und bieten nach einer Zeit intensiver Auseinandersetzung mit Material, Form und Farbe eigenständige und souveräne Ergebnisse. Es ist der bloße ästhetische Reiz, ohne nur Dekoration zu sein, was auf den Farbkörpern des Künstlers Frédéric Letellier im Ergebnis seines ständigen Bemühens und Abwägens fesselt. Im Zusammenwirken von Material, Oberfläche und plakativer Farbigkeit der Plastiken von Astrid Hohorst wird nur auf den ersten Blick eine Sicherheit suggeriert. Geheimnisvoll und tastend kommen Hinweise auf unser oft unzulängliches Dasein.
Erster Landesbeamter Helmut Unseld und Kulturjournalist Stefan Tolksdorf eröffnen die Kunstausstellung am Donnerstag, 05. März 2009, um 18.30 Uhr im dritten Obergeschoss des Hauptgebäudes des Landratsamtes in Freiburg, Stadtstraße 2. Die Vernissage wird von Monika Flieger aus Winterthur (Schweiz) mit Gesang und Akkordeon musikalisch begleitet.

 

Peter Schütz, Journalist und Malen in Görwihl

Görwihl. Auf dem Hotzenwald kennt nahezu jeder den stets freundlichen Mann mit dem leichten Schweizer Akzent. Überall wird er als ausgesprochen seriöser und kompetenter Journalist geschätzt. "Mit dem Schreiben könnte ich jederzeit aufhören" , bekennt Peter Schütz indes, "mit dem Zeichnen und Malen dagegen nie" .


Geboren 1960 in Buchs im grenznahen Kanton Aarau, begann er früh mit der Malerei. 1981 nach Australien ausgereist, hängte er dort nach einem Jahr seinen Job an den Nagel, um Land und Leute kennen zu lernen, und als ihm dabei unterwegs das Geld ausging, merkte er, dass er mit seinen Landschaftszeichnungen zumindest so viel verdienen konnte, dass die Reise weitergehen konnte. Das beschreibt er heute als Beginn seiner Laufbahn. Die gemalten Reiseberichte setzte er dann auf einer Tour durch Südostasien fort, wo er die anfängliche Kreide und Tusche immer mehr durch das Aquarellfarben ersetzte. Nach einem Unfall in Nepal landete er 1986 in Gipf-Oberfrick, wo er die zu seiner Wohngemeinschaft gehörige ehemalige Waschküche zu seinem ersten Atelier umbaute und beschloss, sich für den Rest seines Lebens auf keinen festen Alltagsjob mehr einzulassen. Seither schreibt er für die Zeitung, manchmal für Kunstzeitschriften. Auch Beiträge für Ausstellungskataloge hat er verfasst. Vor allem aber malt und zeichnet er, wann immer es seine Zeit erlaubt. Seit 1990 lebt Peter Schütz in Niederwihl, seit 2001 hat er ein Atelier in Görwihl, wie er es braucht. Das heißt, dass er dort einfach hinter sich abschließen und alles stehen und liegen lassen kann. Das ist vor allem auch für seine aus Pigmenten selbst hergestellten Farben wichtig, die viel Zeit zum Trocknen brauchen. Der 48-Jährige skizziert seine Bilder zunächst mit Kohlestift, trägt dann dünn Farbe auf. Zum Schluss aber ist der Materialauftrag auf seinen Bildern sehr kompakt und intensiv. Manchmal allerdings bleibt auch eine große Leinwand als Kohlezeichnung stehen, so manches nicht fertigte Bild wird auch erstmal zur Seite gelegt.
Seit zwei Jahren hat sich Peter Schütz einen Rückzugspunkt im Tessin geschaffen - und zugleich die lange in den Hintergrund getretene Landschaftsmalerei wieder intensiviert. Bestimmte Motive begleiten Peter Schütz schon lange, so etwa Leute mit Hunden, gefallene Engel, abgründige Bars, technische Anlagen, aber auch Städteansichten oder Bäche. Auch Porträts macht er immer wieder. Sein Werkzeug sind Pinsel, Messer, Lappen und Finger. Das Kompakte, Kantige entspreche mehr seinem Naturell als die klassisch-akademische Malweise, sagt er. "Bis auf eine ganz kurze Unterbrechung habe ich immer figurativ gemalt". Sich in abstrakten Farbflächen und Linien auszudrücken habe sich für ihn sehr schnell erschöpft, und er sei zur "Königsdisziplin" , als die er das Figürliche empfindet, zurückgekehrt. In ihr besteht für ihn der Reiz, endlos alles darstellen zu können. Im Unterschied zum "Landschafts- und Wiesenmaler" bildet er die Realität nicht ab, sondern er benutzt das Gegenständliche als Grundlage seiner Aussagen. So entstehen unterschiedlich deutbare Szenerien, die es in dieser Form nicht wirklich gibt. "Es gibt ohnehin nie nur die eine Wirklichkeit, die gerade vermittelt wird" , ist seine Überzeugung. Schütz bevorzugt starke Kontraste, "Schwarz und Weiß sind eigentlich immer dabei" , sagt er, daneben Grüntöne, Ocker, etwas Blau. Grell-bunte Bilder findet man bei ihm eher selten. Ein Nebenzweig, der inzwischen zum Verkaufsschlager geworden ist, ist die Hinterglasmalerei. Angefangen hat er damit, weil er eine Möglichkeit gesucht hat, Landschaften vor Ort zu malen.
Karin Steinebrunner , 23.9.2008, www.badische-zeitung.de

Aktuell ist Peter Schütz an der Gruppenausstellung "Kunstfelden2" im Schweizerischen Rheinfelden beteiligt, die noch bis zum 12. Oktober zu sehen ist. Peter Schütz selber ist immer mal wieder vor Ort anzutreffen, sicher aber am Freitag, 26. September, und am Sonntag, 12. Oktober.

 

Projekt Kunstakademie für behinderte Menschen Heitersheim: Spender gesucht

Kunst als Mittel der Integration / In Heitersheim soll für eine Million Euro eine Kunstakademie für behinderte Menschen entstehen / Sponsoren gesucht

Für die erste Maiwoche hat die Landesregierung erstmals für das ganze Land "Tage der Menschen mit Behinderung" ausgerufen. Dadurch soll das Leben mit Behinderung stärker in den Mittelpunkt öffentlicher Wahrnehmung gerückt werden. In 116 Städten finden 280 Veranstaltungen zum Thema statt, freute sich Ministerialdirektor Thomas Halder vom Ministerium für Arbeit und Soziales bei der Auftaktveranstaltung für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in der "Villa urbana" in Heitersheim. Dabei wurde das Projekt einer Kunstakademie für behinderte Menschen vorgestellt.

"Ich träume davon, dass alle behinderten Menschen mitten in der Gesellschaft leben können statt außen vor" , zitierte Landrätin Dorothea Störr-Ritter einen Behinderten. Deshalb sollen unter dem Motto "Mittendrin statt außen vor" gleiche Chancen für die Teilhabe am Leben geschaffen werden, sagte sie und dankte allen, die sich als mutige Eltern, engagierte Betreuer oder Behördenvertreter
für diese Menschen einsetzen. Die Tage seien aber gleichzeitig eine Chance für alle, diese Menschen besser zu verstehen und ihren Alltag positiv mitzugestalten. "Ich träume davon, dass man mich fragt, bevor man über mich entscheidet" , habe ein Behinderter weiter geäußert. "Ich bin kein Fall, sondern ein Individuum." Der Landkreis bringe sich ein mit der Eingliederungshilfe sowie Planungs- und Koordinierungsleistungen der Behindertenhilfe, erinnerte die Landrätin. Eine Kreisarbeitsgemeinschaft und begleitende Arbeitskreise, Projekte zum Übergang von Schule, Werkstatt und Arbeitsmarkt, eine Fachstelle für Alten- und Behindertenhilfe sowie ein Teilhabeplan, der 2008 fertig gestellt werden soll, bildeten den Rahmen für die hilfreichen Strukturen. Gleichermaßen sollen Menschen mit seelischen Krankheiten gestärkt werden, um ihnen neue Chancen zu geben. Man müsse sich auf das christliche Menschenbild besinnen, um Barrieren zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen wegzuräumen, forderte die Landrätin. Als Anerkennung empfand Bürgermeister Jürgen Ehret die Wahl von Heitersheim als Auftaktort für die Veranstaltungsreihe. Mit Integrationskindergarten, Malteserschloss-Schule, Caritas-Werkstatt, Behinderten-Wohnheim mit Altenpflege, Seniorenwohnanlage, Caritas-Lädele und Hegner Schwesternstation habe Heitersheim eine Vielzahl sozialer Einrichtungen.

Tradition habe die Kooperation mit dem Caritasverband sowie das historische Erbe der Johanniter und Malteser, die stets für die Armen da gewesen seien. Die Sozialcharta der Stadt sei deshalb das achtzipfelige Malteserkreuz, das für die acht Seligpreisungen der Bibel stehe. Man müsse Menschen begeistern, sich für Behinderte einzusetzen und aufpassen, dass bei knappen Kassen die Behinderten nicht auf der Strecke bleiben, so Ehret.
Die "Castle Rockers", eine Schulband der Malteserschloss-Schule, bewies mit fetzigen Rhythmen, was Förderung vermag und mit welchem Elan sich Menschen mit Handicap einbringen. In gleicher Weise zeigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstatt, zu welchen instrumentalen und gesanglichen Ergebnissen sie fähig sind. Ob "Jetzt wird’s krass" oder "Frühling ist's" — die Musikbeiträge beeindruckten selbst Ministerialdirektor Halder, der aus der Sicht des Landes Baden-Württemberg die Behindertenarbeit betrachtete. Mit den gemeinsamen Servicestellen sei man andern Bundesländern weit voraus, meinte er stolz. Als erstes Land habe man das Modell des persönlichen Budgets erprobt. Belange behinderter Menschen müssen wahrnehmbar werden, forderte er. Aus dem Aufmerksamwerden müsse Interesse resultieren, daraus Verständnis und schließlich Akzeptanz erwachsen. Richard von Weizsäcker habe einmal gesagt: "Behindert ist man nicht, behindert wird man." Denn die meisten Hindernisse entstünden aus Unachtsamkeit. Mit Behindertenbeauftragten in den Stadt- und Landkreisen, mit einem Landesforum für Rehabilitation und Teilhabe für Behinderte sowie mit einer Zwischenbilanz des Behindertengleichstellungsgesetzes 2009 wolle man dem entgegen wirken, so Halder. Der Landkreis sei bestrebt, die bunte Behindertenlandschaft noch bunter zu gestalten, versicherte Sozialdezernentin Eva-Maria Münzer, die durch das Programm führte. Man wolle in dieser Woche präsentieren, was man erreicht habe, aber auch Anregungen entgegennehmen. Sie verwies dabei auf zwei neue Broschüren, die über barrierefreie öffentliche Einrichtungen im Landkreis und über die Veranstaltungsreihe "Mittendrin statt außen vor" informieren und im Internet zu finden sind. Mit einem "Tag der offenen Tür" ließen Werkstatt und Schule im Malteserschloss nach dem offiziellen Teil hinter die Kulissen schauen. Das spektakulärste Gemeinschaftsprojekt zur Integration von Behinderten durfte jedoch der Geschäftsführer des Caritasverbandes Freiburg Stadt, Egon Engler, vorstellen. Für eine Million Euro will die Stadt Heitersheim mit der Universität Freiburg und dem Caritasverband das Modell "Villa artis" realisieren. In der Rekonstruktion eines römischen Kornspeichers auf dem Gelände der "Villa urbana" soll eine Kunstakademie für Menschen mit und ohne Behinderung sowie ein Treffpunkt "Café artis" entstehen, das Menschen mit Handicap betreiben sollen. Für dieses ehrgeizige Vorhaben werden nun Sponsoren gesucht.


Spenden: Volksbank Breisgau Süd, BLZ 68061505, Konto 201650
Sparkasse Staufen, BLZ 68052328, Konto 9004706

Sabine Model, 7.5.2008, www.badische-zeitung.de

 

Skulpturen-Ausstellung in Burkheim

Herzliche  E I N L A D U N G  zur neuen Kunstausstellung  

"alles menschlich ... Menschen - Begegnungen - Geschichten"

vom 6. Mai bis 25. Juni 2008 mit durch und durch menschlichen Skulpturen der Freiburger Künstlerin Irmgard Waning und Gemälde der Burkheimer Malerin Angelique Eckstein. Lassen Sie sich entführen in die Welt der schönen Künste, der Malerei und Skulptur.
2.5.2008,
Galerie & Atelier Angelique Eckstein

 

 

Behinderte Künstler stellen Kalender LEBENS_ART 2008 vor

Freiburg / Heitersheim. Erweiterte Angebote im Bereich individueller Entfaltung künstlerischer Begabungen für Menschen mit Behinderungen im Caritasverband Freiburg-Stadt haben zum neuen Kunstkalender „LEBENS_ART 2008“ geführt. Bewohner des Hauses Ulrika in Heitersheim im Markgräflerland haben den Kalenderblättern Leben eingehaucht. Während die Gemälde der Künstler farbig in den Vordergrund gestellt wurden, zeigt das Hintergrundbild die Künstler in alltäglichen Lebenssituationen. Künstler mit Handicaps entwickeln im Laufe ihres künstlerischen Schaffens erstaunliche Ausdrucksfähigkeit in Farben und Formen, die keiner Erläuterungen bedürfen. Es entstehen Botschaften über das Gefühlsleben – die Erlebniswelt der Künstler. Einblicke in diese Lebenswelten wird der Caritasverband Freiburg-Stadt im ab dem Jahr 2008 jährlich erscheinenden Kunstkalender „LEBENS_ART“ präsentieren.

Der Caritasverband Freiburg-Stadt unterhält in der Stadt Freiburg sowie den beiden Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen verschiedene Dienste und Einrichtungen für über 1.000 Menschen mit Behinderungen.

Der Kalender ist zum Preis von € 14,95 zu erwerben in den Lädele’s des Caritasverbandes in Freiburg, Heitersheim und Riegel sowie über „das Produkt“, Doro Irmler, Uffhauser Str. 37a, 79115 Freiburg, Tel.: 0761/45531-19, E-Mail: das-produkt@Caritas-Freiburg.de
12.11.2007, Caritas


Malen als Therapie und Freizeitspaß

Caritasverband Freiburg-Stadt veröffentlicht Kalender mit Werken von Behinderten / Erlös fließt in Kreativangebote / "Schau mal, das bin ja ich. Und das ist mein Bild" , sagt Annette Weniger und zeigt dabei aufgeregt auf das Novemberblatt des Kunstkalenders "Lebens_Art 2008" , den die Behindertenhilfe des Caritasverbands Freiburg-Stadt zum ersten Mal aufgelegt hat. Zwölf Bewohner des Hauses Ulrika in Heitersheim haben den Kalender gestaltet.

Die Gemälde der Menschen mit Handicap wurden von einem Fotodesigner farbig in den Vordergrund gerückt. Im Hintergrund ist die jeweilige Künstlerin oder der Künstler in einer alltäglichen Lebenssituation zu sehen. Dieses Doppelkonzept war eine Idee von Doro Irmler, die für das Marketing der Produkte aus den Caritas-Werkstätten zuständig ist. Die jungen Leute seien beim Fotoshooting genauso kreativ gewesen wie in den Malkursen, lobte sie die Hobbymaler bei der Präsentation des druckfrischen Kalenders. Auf dieser Erfahrung aufbauend, möchte Doro Irmler den "Lebens_Art" -Kalender als feste Größe etablieren und dafür jedes Jahr künstlerisch Begabten aus einem anderen Caritas-Bereich ein Forum geben. Der Stadtverband bietet mehr als 1000 Menschen in verschiedenen Diensten und Einrichtungen Kreativangebote, die ihnen eine individuelle Entfaltung ermöglichen sollen. Viele entdecken dabei eine große Ausdrucksfähigkeit in Farben und Formen und vermitteln so Botschaften aus ihren Gefühls- und Erlebniswelten. Für das Haus Ulrika in Heitersheim sind Kalender schon seit Jahren ein Thema. Nach einem Fotokalender von Bewohner Roland Meybrunn legte der Leiter des Wohnheims, Christoph Kreutz, 2006 und 2007 Kalender auf. Darin waren Bilder aus den Malkursen enthalten, die Mitarbeiterin Silvia Wolfgarten vor vier Jahren initiierte und seither als Angebot der Volkshochschule begleitet. Die Leitung hat die Heitersheimer Künstlerin Waltraud Ziethen. Der 2008er-Kalender zeigt einen Querschnitt aus den vergangenen drei Kursjahren und hebt sich in Gestaltung, Qualität, Größe, Auflage und Verbreitung deutlich von den Vorgängern ab. "Für diese Menschen ist das erweiterte Angebot der Kreativ-Werkstatt Freizeitgestaltung und Therapie zugleich" , weiß Wolfgang Grözinger, Referatsleiter der Behindertenhilfe bei der Caritas Freiburg. "Es macht sie stolz, fördert die Persönlichkeit, die Wahrnehmung, Koordination, Motorik, Konzentration und stärkt das Selbstbewusstsein." Der Kalender erscheint in einer Auflage von 750 Stück. Beim Verkauf wagten sie kaum an Kostendeckung zu denken, sagt Grözinger. Eventuelle Erlöse sollen aber in die Kreativarbeit in den Einrichtungen zurückfließen.
Sabine Model, 19.11.2007, BZ

 

Selbstbespiegelung der Welt in Merdingen: Klessinger aus Ihringen

Der in Ihringen lebende Künstler Reinhard Klessinger stellt seine Werke visueller Poesie in Merdingen aus

Drei Fahnen im Wind. Ein flatternder Werbegag, ein Hinweis etwa auf die Sparkasse vis-à-vis? Weit gefehlt. Diese Flaggen, sofern man sich auf sie einlässt, irritieren, denn sie sind mehr als eine ironische Replik auf die Fahneneuphorie der WM, während der sie an der Einfahrt zur Merdinger Kunstscheuer gehisst wurden. Diese Fahnen sind ein Statement. Seit Jahren arbeitet der in Ihringen lebende Künstler Reinhard Klessinger mit dem Material der Worte: Worte, die imaginäre Räume öffnen und immer Fragment einer Erzählung bleiben, die Klessinger getrost dem Betrachter überlässt. Der grundsätzlichen Wahrnehmungsskepsis des "Bildhauers" — schon diese Bezeichnung trifft nicht wirklich — wird man ohnedies kaum entgehen. Und wohl auch nicht der poetischen Nuance in Klessingers Werk. Insbesondere der visuellen Poesie weiß sich der Künstler seit 37 Jahren verbunden, wenn er auch den Bierernst ihrer Väter nur noch belächelt. In London war der Schüler von Ruprecht Geiger mit den Werken eines Josef Kosuth konfrontiert, die seine in Spiegelglas und geschriebenen Wörtern gebrochene Sicht der Welt entscheidend inspirierten. In den "Bewegten Zuständen" — so der Titel von Klessingers Fahnen-Installation, finden sie nicht mehr zueinander. Die Worte, sind von unten halbiert oder drehen sich förmlich im Kreis. "Gegendarstellung" ist da etwa zu lesen, wobei das "Gegen" seitenverkehrt erscheint. Noch deutlicher wird Klessingers Verfahren einer quasi materialisierten Semantik in seiner kreisrunden Installation vor der Zehntscheuer. "Circumferrence" heißt die Arbeit aus auf Rebstangen gepflanzten Spiegeln, was so viel wie "Gesichtskreis" , "Umfeld" bedeutet. Die Wörter auf dem Glas erscheinen in Spiegelschrift, sind folglich nur im Blick auf das gegenüberliegende Objekt zu entziffern. Ein selbstbezügliches Spiegelspiel. Von der "Brutstätte des Augenblicks" ist da die Rede, von "Echogeläut" , vom "Lichtzustand" und den "Sprossen spurloser Zeit" . Assoziationsreiche Formulierungen, auf imaginäre Bilder rekurrierend, aber auch auf den konkreten Ort. Mit leichter Ironie gibt Klessinger auf seinen Spalier stehenden Spiegeln am Ortsausgang Zitate aus Weinmagazinen wieder: "Die Terroirs drücken sich auf wunderbare Weise aus" . Gefragt wird zugleich auch nach einem Ortsbezug im Sinne von "Heimat" — die zunächst im Kopf entsteht. Raumerweiterung ist das Thema des stark konzeptionellen Künstlers — Weitung nach innen wie nach außen. Da erscheinen die Zwischenräume ebenso konstitutiv wie die Objekte selbst: Zinkplatten, die Klessinger auf Vierkanthölzer appliziert und auf einer künstlichen Bodenwelle vor dem Merdinger Schulhaus verteilt wie auf einem Keltengrab. Die aufs Metall geätzten Wörter sind teilweise nur in bestimmter Perspektive lesbar, da sie nur zur Hälfte erscheinen. Die Konstituierung von Sinn nicht mehr als ein in sich gebrochenes Perspektivenspiel? Klessingers radikal konstruktivistischer Ansatz steht jedoch auch hier einer anderen Dimension gegenüber, die sich im poetischen Wort ausdrückt: "kreisender Duft" , "dem Himmel den Hof machen" . Glückhaftes Erleben wird hier evoziert, eine von Worten und Gedanken unverstellte Wahrnehmung: unmittelbare Verinnerlichung. Am ehesten stellt sich das dazu passende Gefühl in einem Kreis beschrifteter in den Rasengrund eingelassener Spiegel ein: "Dem Himmel den Boden bereiten" .
2.6.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Kunstprojekt Teamart: Kohlenplatten im Wald bei St.Blasien

Ausflug in die Zeit der Kohlenmeiler: Sechs Künstler aus der Region legen ehemalige Kohleplatten frei - und schaffen dabei ein ganz besonderes Kunstwerk

Teamart: Sechs Künstler aus der Region legen ehemalige Kohleplatten frei
Kohlenplatten gesamt Bei Nacht. Fotos: Bernd Salfner Kohlenplatten Ausschnitt

Eine Woche lang befanden sich sechs Künstler auf den Spuren der Vergangenheit. Christel Andrea Steier (Bernau), Josef Briechle (Tiengen), Bernd Salfner (Tiengen), Behrouz Varghainyan (Schweiz), Wolfgang Mussgnug (Nördlingen) und Ulla Rohr (Schweiz) legten im "Kohlwald" bei St. Blasien nahe der Loipenhütte drei Kohleplatten frei.

Unter dem Namen "Teamart" arbeiteten die Künstler nun bereits schon zum dritten Mal zusammen und immer ist die Natur Schauplatz ihres Schaffens. Das erste Projekt entstand an einem Sandstrand in Asturien und hielt bis zur nächsten Flut. Das zweite Projekt führte die Künstler in die Wüste Sinai, wo es nach Jahren auch heute immer noch zu bewundern ist. Nun sollte der heimische Schwarzwald als Schau- und Arbeitsplatz dienen.

Die drei freigelegten Kohleplatten sind Überbleibsel aus den letzten zwei Jahrhunderten. Bevor Ende des 19. Jahrhunderts der Abbau von Steinkohle im Bergbau begann, zogen die Köhler zum Errichten ihrer Kohlenmeiler in die nahe liegenden Wälder. Da die dort gewonnene Holzkohle fast reiner Kohlenstoff ist, liefert sie einen höheren Brennwert als Holz. Die Temperaturen zwischen 1300 und 1500 Grad Celsius wurden zur Metallverarbeitung und Glasherstellung benötigt. Das geübte Auge kann auch heute noch die Plätze im Wald erkennen, an denen die Kohlenmeiler errichtet wurden. Sie sind inzwischen zugewachsen und auf vielen stehen meterhohe Bäume. Doch nur wenige Zentimeter unter dem Waldboden kommt der Kohlenstaub immer noch zum Vorschein. Die Künstler von "Teamart" konnten während des einwöchigen Projektes im Wald in der Zeit zurückreisen. Um die drei Kohlenplatten freizulegen, benutzten sie Werkzeuge, die den Menschen bereits vor 200 Jahren zur Verfügung standen.
"Das Leben damals muss unglaublich hart gewesen sein" , versichert Christel Andrea Steier. Ihre Hände sind immer noch schwarz von der anstrengenden Arbeit, doch ihr Gesicht strahlt, während sie von ihren Erfahrungen der letzten Woche erzählt. Überhaupt: Die Stimmung im Team ist geradezu ausgelassen. Innerhalb einer Woche legte das Künstlerteam eine Platte komplett frei, eine weitere halb und begrenzte ihre Mitte mit einer Art Miniaturzaun. Die dritte Kohleplatte ist so stark bewachsen, dass eine Freilegung nicht möglich war. Die fleißigen Künstler flochten innerhalb eines Tages einen Zaun um die Platte. Alle Arbeiten im Wald sind abgeschlossen und die Natur übernimmt wieder die Regie. In den nächsten Jahren wollen die Künstler von "Teamart" immer wieder an ihre Schaffensstätte zurückkehren, um zu beobachten, wie Natur, Zeit und Witterung die zu Kunst gewordenen Kohlenplatten verändern wird. Dieser Veränderung blicken die sechs kreativen Köpfe positiv entgegen. "Es wird spannend sein zu sehen, wie der Wald nun unsere Arbeit verändert" , schließt Bernd Salfner seine persönliche Zeitreise mit Hinblick auf die Zukunft. Mit von der Partie ist auch ein Kamerateam, das einen Dokumentarfilm über die Kunst in der Natur dreht.

Alles von
Nina Cordes vom 11.8.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

Bernd Salfner, Waldshut-Tiengen, www.bernd-salfner.de , salfner@t-online.de

Christel Andrea Steier aus Bernau
www.pro-kulturnetz.de/netz.asp?ort=9&thema=personen&seite=1&mode=63


 

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